Wikifolio gehört zu den jüngeren Social-Trading-Plattformen und ist erst seit dem Jahr 2012 auf dem Markt. Ins Leben gerufen wurde sie von der Wikifolio Financial Technologies AG in Wien. In Kooperation mit dem renommierten Brokerhaus Lang & Schwarz verfolgt Wikifolio das Ziel, Social Trading nicht nur neu zu erfinden, sondern vor allem für Privatanleger als Alternative zu anderen Finanzinstrumenten zu etablieren.
Wikifolio ist kein Onlinebroker und wird dementsprechend auch nicht von staatlicher Seite reguliert oder kontrolliert. Jedoch möchte das Unternehmen seinen Anlegern ein sicheres Trading ermöglichen und hat sich deshalb verschiedenen Grundsätzen verschrieben. Diese betreffen unter anderem ein faires Handeln, transparente Gebührenmodelle und den Datenschutz. Ausführliche Informationen hierzu finden Anleger auf der Webseite..
Wikifolio unterscheidet sich erheblich von anderen Social-Trading-Anbietern, da Trader hier nicht selbst handeln können. Vielmehr investieren Trader ihr Kapital in die Handelsaktivitäten eines Top-Traders (Signalgeber) und wird im Gewinnfall entsprechend beteiligt. Dies geschieht mit sogenannten Zertifikaten, die als Wikifolios bezeichnet werden und mit dem Handelskonto bei einem Wikifolio-Partnerbroker verbunden werden.
Es muss an dieser Stelle gesagt werden, dass das Konzept von Wikifolio nicht dem eigentlichen Social Trading entspricht. Anleger sind immer von den Top-Tradern abhängig und haben keinerlei Einfluss auf die Aktivitäten von diesen. Das heißt, Anleger können nicht selbst Positionen öffnen oder schließen. Auch während eine Position läuft, kann diese nicht geschlossen werden. Insofern muss gut überlegt werden, in welches Wikifolio-Zertifikat investiert wird. Empfehlenswert ist Wikifolio nur für Trader, die über ein umfassendes Börsen-Wissen verfügen. Idealerweise wurden bereits Erfahrungen im Handel mit Zertifikaten gesammelt. Für Anfänger und unerfahrene Trader ist Wikifolio eher nicht geeignet.
Wikifolio bietet seinen Kunden ein breit gefächertes Handelsangebot. So enthalten die Portfolios Aktien mit soliden Fundamentaldaten oder mit hohen Dividendenrenditen, Hebelprodukte und vieles mehr. Ungefähr 2.000 Aktien und ETFs stehen insgesamt zur Auswahl. Das Unternehmen spricht mit seinem Angebot konservative und risikobereite Anleger, aber auch langfristig ausgerichtete Anleger und Daytrader an. Dabei hat das Unternehmen die Rahmenbedingungen für das Trading auf die Bedürfnisse von Privatanlegern zugeschnitten. Der Anfangswert eines Zertifikats wurde auf 100 Euro festgesetzt. Der Handel selbst findet außerbörslich über die Stuttgarter Börse und über Lang & Schwarz statt.
Ein Vorteil der Wikifolio-Zertifikate ist, dass diese verbrieft und dementsprechend in internationale Dividendenaktien angelegt werden kann. Die ausländische Quellensteuer entfällt hier, da es sich um ein deutsches Wertpapier handelt. Hingegen müssten internationale Aktien im jeweiligen Land versteuert werden. Bis zum Verkaufsfall entstehen also durch die Verbriefung, der fehlenden Quellsteuer und der geschuldeten deutschen Kapitalertragssteuer Steuervorteile und Zinseszinsgewinn. Im Gewinnfall müssen Gewinne natürlich danach in Deutschland versteuert werden.
Zertifikate haben aber auch einen erheblichen Nachteil, nämlich das sogenannte Emittentenrisiko. Wenn die Lang & Schwarz Aktiengesellschaft in finanzielle Nöte gerät oder aber eine Insolvenz droht, so kann das den teilweisen oder vollständigen Kapitalverlust zur Folge haben. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Gesellschaft in diese Lage gerät, ist zwar gering, jedoch kann das Risiko nicht zu 100 Prozent ausgeschlossen werden. Ein weiterer Nachteil ist, dass bei Gewinnen hohe Performance-Gebühren anfallen. Diese würden im klassischen Zertifikate-Handel nicht anfallen.
Wikifolio bietet ein sehr gutes Filtersystem, um Top-Trader zu finden. Dieses ist wirklich gut durchdacht und logisch aufgebaut. Die Suche erfolgt mithilfe von verschiedenen Suchkriterien (Kennzahlen), wie zum Beispiel:
Neben diesen Hauptkennzahlen gibt es weitere Kriterien:
Neben den Top-Tradern gibt es auch professionelle Vermögensverwalter. Diese veröffentlichen auf Wikifolio ihre Handelsideen und Anleger können an diesen bereits mit keinen Investitionssummen partizipieren. Die Möglichkeiten hatten bisher nur sehr vermögende Kunden oder aber institutionelle Kunden. Aber auch hier gilt: Eine 100-prozentige Garantie auf Gewinne gibt es nicht. Das Risiko bleibt bestehen, auch bei professionellen Vermögensverwaltern.
Ein Demokonto bietet Wikifolio leider nicht an. Jedoch bieten einige Partnerbroke ein kostenloses Demokonto an.
Von unterwegs aus kann Wikifolio nicht genutzt werden. Das heißt, es stellt keine passende App zur Verfügung. Jedoch besteht die Möglichkeit, die App „Finanzen100“ zu nutzen, worin es eigenen Wikifolio-Bereich gibt. Diese App ist mit Android- und iOS-Endgeräten kompatibel. Für Windows-Phone- oder Blackberry-Besitzer gibt es derzeit keine App.
Bei Wikifolio beträgt die Mindesteinzahlung 100 Euro. Für Nutzung des Wikifolio-Portals werden keine Kosten anfallen. Jedoch fallen Kosten in Form von Ordergebühren an. Die Höhe wird aber von der depotführenden Bank berechnet. Darüber hinaus werden Zertifikate- und Performance-Gebühren berechnet. Dabei liegt die Zertifikate-Gebühr bei 0,95 Prozent pro Jahr und die Performance wird vom Anleger selbst festgelegt. Sie muss jedoch zwischen 5 und 30 Prozent liegen. Im Falle von Dividendenausschüttungen werden diese selbstverständlich gutgeschrieben.
Telefonisch sind die Mitarbeiter werktags zwischen 09.00 und 17.00 Uhr erreichbar. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, Kontakt per Mail aufzunehmen. Einen Live-Chat bietet Wikifolio leider nicht an.
Auf der Internetseite des Unternehmens finden sich einige Informationen darüber, wie der Handel funktioniert. Zusätzlich gibt es noch FAQs. Das Bildungsangebot fällt aber insgesamt sehr mager aus. Anfänger oder Einsteiger sind gezwungen, sich woanders das nötige Wissen anzueignen. An dieser Stelle sei noch mal gesagt, dass Wikifolio eher für fortgeschrittene und professionelle Anleger mit viel Erfahrung geeignet ist.
Der Handel mit Zertifikaten beinhaltet ein enorm hohes Risiko. Dieses Risiko entfällt auch nicht bei Wikifolio. Ganz im Gegenteil: Hier besteht ebenfalls ein Emittentenrisiko. Für fortgeschrittene und professionelle Trader, die bereits Erfahrungen im Zertifikate-Handel gesammelt haben, ist Wikifolio mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Bereicherung und eine Möglichkeit, dem spannenden Trading nachzugehen. Dem Grundgedanken des Social-Tradings entspricht das Konzept des Unternehmens weniger. Unerfahrene Trader sollten sich eher eine Social-Trading-Plattform, wie zum Beispiel ayondo oder eToro, aussuchen. Neben den umfangreichen Lern- und Bildungsangeboten bieten diese Plattformen auch einfachere Lösungen, um dem Social-Trading nachzugehen.
Vorteile auf einen Blick:
Nachteile auf einen Blick:
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