Grundlagenwissen: Welche Arten von CFDs gibt es?

Aktien CFDs

Mit Aktien CFDs können Anleger auf die Kursdifferenzen von in- und ausländischen Aktien handeln. Jedoch bieten nicht alle CFD-Broker den Handel mit Aktien-CFDs, was in der geringen Nachfrage begründet ist. So spielt sich der Großteil des Marktes bei Index-CFDs, Währungs- und Rohstoff-CFDs ab. Außerdem fallen bei CFDs auf Aktien zusätzliche Gebühren an. Jedoch haben Anleger, die auf Aktien-CFDs setzen, den Vorteil gegenüber Anlegern, die direkt in Aktien investieren, dass nur eine Margin (Sicherheitsleistung) hinterlegt werden muss.

Bei den meisten CFD-Brokern werden Aktien-CFDs zum realen Kurswert gehandelt, beispielsweise deutsche Aktien meist zu den Xetra-Preisen. Damit ist der Handel von CFDs auf Aktien an den jeweiligen Börsenhandelszeiten gekoppelt. In Deutschland wäre das die Zeit von 09.00 bis 17.30 Uhr.

Ein wichtiges Auswahlkriterium für einen CFD-Broker ist die Marginhöhe, der Spread sowie weitere Gebühren. Anleger sollten in Bezug auf diese Kriterien immer einen Vergleich anstellen. Bei einem Vergleich sind zudem die Auswirkungen von Dividendenzahlungen zu beachten. Wenn beispielsweise eine Long-Position auf eine CFD-Aktie eröffnet und eine Dividende ausgeschüttet wurde, erhält der Anleger in der Regel einen Barausgleich in Höhe des ausgeschütteten Betrages. Hingegen würde bei einer Short-Position das Handelskonto des Anlegers belastet. Dagegen vollzieht der CFD den Kurs des jeweiligen Underlyings eins zu eins und am Tag der Ausschüttung verliert die jeweilige Aktie oftmals an Wert. Durch einen entsprechenden Barausgleich haben Anleger somit keinen Nachteil.

Wichtig zu beachten sind aber auch die Finanzierungskosten. Wenn eine Long-Position über Nacht gehalten wird, berechnet der Broker Gebühren. Dabei richtet sich die Gebührenhöhe in der Regel nach den offiziellen Interbankenzinssätzen (LIBOR, EONIA, EURIBOR). Hinzu kommen meist noch brokerindividuelle Gebühren.

Indizes CFDs

Der Handel mit CFDs auf Indizes ermöglicht eine kostengünstige und einfache Spekulation auf den Kurs eines Index, ohne dass Anleger die einzelnen Aktien des Index erwerben müssen. Wenn ein Anleger zum Beispiel gehebelt auf einen steigenden Kurs des DAX handelt, hat er die Wahl, ob er mit Hebelzertifikaten, Optionsscheinen oder eben CFDs seine Handelsstrategie umsetzt. Dabei hängt die Kursentwicklung von Optionsscheinen stark von der Volatilität des Underlyings ab. Häufig kommt es vor, dass Optionsscheine an Wert verlieren, obwohl sich der Kurs des Underlyings in die richtige Richtung bewegt. So sind der Zeitwert und die Volatilität schwer zu durchschauende Einflussfaktoren auf den Optionsscheinspreis. Hingegen wird die Volatilität bei gehebelten Zertifikaten und auch Index-CFDs ausgeschaltet.

Kurve zeigt Aktienwert, eine von veschiedenen CFDS
Arten der CFDs

Im Vergleich zu gehebelten Zertifikaten bieten Index-CFDs den großen Vorteil, dass Anleger keine Ordergebühren zahlen müssen. Hingegen ist der Spread bei Hebelzertifikaten und Index-CFDs eher gleich hoch. Je nach Emittent liegt der Spread bei Hebelzertifikaten zwischen 1 und 2 Cent, fast genauso hoch wie bei den meisten CFD-Brokern. Anleger, die mehrere Positionen pro Tag ausführen, sollten aufgrund der Ordergebühren deshalb Index-CFDs handeln. Ansonsten können sich die Gebühren schnell auf mehrere 100 Euro pro Tag summieren.

Mit Indizes-CFDs können Anleger kurz- und langfristige Strategien umsetzen. Aber auch hier fallen Finanzierungskosten an, wenn Positionen länger gehalten werden. Ein weiterer Vorteil von Indizes-CFDs ist, dass sie im Gegensatz zu Aktien-CFDs rund um die Uhr gehandelt werden können. Allerdings wird in der Regel außerhalb der Handelszeiten ein höherer Spread fällig.

Anleihen CFDs

Auf Anleihen CFDs können Anleger auf kurz- und langfristige Zinssätze spekulieren. Dabei bieten die meisten CFD-Broker das Trading auf Futures, T-Bonds, T-Notes und JGB Futures an. Dem CFD einer Anleihe liegt das Underlying zugrunde.

Bei Anleihen handelt es sich um Zinsprodukte. Der Kurs reagiert hier auf Veränderungen der Zinsen. So steigt der Anleihenkurs, wenn die Zinsen fallen. Wiederum fällt der Kurs der Anleihe, sollten die Zinsen steigen. Dabei erfolgt die Notierung der Kurse in Prozent.

Gewinn oder Verlust ergeben sich aus der Kursbewegung multipliziert mit der jeweiligen Kontraktgröße beim Schließen einer Position. Das Minimum der Kursänderungseinheit (Tick Size) beträgt 0,01 Prozent.

CFD Währungen

Forex (Foreign Exchange) bezeichnet den weltweiten Handel mit Währungen, der auch als Devisenhandel bezeichnet wird. Dabei bestimmt sich der Handel durch den Kauf einer Währung sowie dem gleichzeitigen Verkauf einer anderen Währung. Beispielsweise wäre eine Long-Position auf das Währungspaar EUR/USD der Kauf von Euro und dem gleichzeitigen Verkauf des US-Dollars. Ein Gewinn wird erzielt, wenn der EUR/USD-Kurs steigt, denn das bedeutet, dass der Euro gegenüber dem USD an Wert gewinnt.

Der Devisenmarkt ist weltweit der größte und liquideste Kapitalmarkt, an dem hauptsächlich Major-Währungen als auch exotische Währungen gehandelt werden. Von Vorteil ist, dass Währungen rund um die Uhr gehandelt werden können. Ebenso vorteilhaft ist, dass keine Provisionen oder Ordergebühren anfallen.

Zu beachten ist, dass der Spread beim Devisenhandel in Pips angegeben wird. Dabei bezeichnet ein Pip die vierte Nachkommastelle eines Kurses. Beispielsweise entspricht der Spread für das Währungspaar EUR/USD von 1,220/1,222 genau 2 Pip.

CFD Rohstoffe

Rohstoffe können zur Diversifikation eines Portfolios beitragen und das Risiko senken. Etabliert haben sich vor allem verschiedene Emittenten von Zertifikaten. Auch Rohstoff-CFDs haben im Vergleich zu Zertifikaten einen entscheidenden Vorteil. So bezahlt der Anleger beim Erwerb eines Rohstoff-CFDs einen ähnlich hohen Spread wie bei Rohstoff-Hebelzertifikaten. Jedoch wird in der Regel keine Ordergebühr von CFD-Brokern erhoben.

CFDs auf Rohstoffe zu handeln ist aber auch deshalb sehr interessant, weil die Rohstoffmärkte sehr volatil sind und den Anlegern viele Einstiegs- und Ausstiegsmöglichkeiten bieten. Zur Auswahl stehen Edelmetalle wie Gold und Platin, Energierohstoffe wie Öl und Gas oder aber Agrarrohstoffe wie Mais oder Weizen. Dabei bieten die meisten CFD-Broker CFDs auf dem Spot-Markt oder auch auf dem Rohstoff-Future an.

Bitte beachten:

Zu beachten ist, dass CFD-Rohstoffe anderen Systematiken folgen, als Aktien-, Währungen- oder Indizes-CFDs, da der Großteil der Rohstoffe an Futuresmärkten gehandelt werden. Diese weisen wiederum verschiedene Besonderheiten auf. Unterschieden wird zwischen dem Futuresmarkt und den Kassa-Märkten. So können Edelmetalle wie Gold, Platin, Palladium oder Silber ohne Probleme über den Kassa-Markt gehandelt werden, da diese Rohstoffe praktisch direkt lieferbar sind. Bei den Rohstoffen wie Weizen oder Mais sieht das anders aus, da die Ernten in der Zukunft erfolgen. Dabei hängt die Menge und Qualität der Ernte unter anderem stark von den Wetterverhältnissen ab. Derartige Rohstoffe werden auf Termin am Futuresmarkt gehandelt, was bedeutet, dass der Anleger entweder die Ware zu dem vorbestimmten Termin zu einem bestimmten Preis verkauft oder bezieht. Der Future-Kontrakt wird fällig zu diesem Zeitpunkt und die Produzenten lassen sich die Waren liefern. In der Regel stellen Anleger vor der Fälligkeit ihre Positionen glatt. Das bedeutet, die Anleger gehen vor der Fälligkeit noch eine Gegenposition ein. Wenn dann weiter an steigenden oder fallenden Kursen profitiert werden soll, werden die Kontrakte mit einer neuen Fälligkeit gekauft bzw. verkauft.

Der Preis beim neuen Fälligkeitstermin kann dann natürlich teurer oder günstiger als der jetzige Preis sein. Wenn beispielsweise abzusehen ist, dass die Weizenernte weltweit extrem gut verlaufen wird, wird der Preis zukünftig das erwartete Angebot übersteigen. Dieses Szenario wird auch als Backwardation oder Inverted Carry Market bezeichnet. Im umgekehrten Fall, wenn die Preise zukünftig teurer als zurzeit sind, wird Carry Market oder Contango genannt. So können Rohstoffe in der Zukunft durchaus teurer werden, wenn beispielsweise eine lange Trockenzeit die Ernte zerstört.

Fazit:

Grundsätzlich sollten sich Anleger immer beim jeweiligen CFD-Broker informieren, wie er mit den Kontrakten bei Fälligkeit umgeht. Einige Broker rollen auslaufende Kontrakte automatisch in den Kontrakt mit dem nächsten Fälligkeitstermin. Die Differenz zwischen dem auslaufenden und dem neuen Kontrakt wird dann angeglichen. Hier müsste sich der Anleger nicht mit dem Rollproblem auseinandersetzen.

Andere CFD-Broker informieren ihre Anleger hingegen über ein Tradingtool über die Fälligkeit eines Kontraktes. Der Anleger wird also erinnert, dass er seine Position vor Fälligkeit schließen oder übertragen muss. Reagiert der Anleger nicht, schließt der CFD-Broker die Position automatisch.

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