Trading: Das sind die wichtigsten Wirtschaftsindikatoren

Themenübersicht:

1. Beschreibung von Wirtschaftsindikatoren
2. Consumer Price Index
3. Bruttoinlandsprodukt
4. Consumer Confidence Index

Konjunkturanalysen basieren auf Wirtschaftsindikatoren und geben Auskunft über die Tendenz einer wirtschaftlichen Entwicklung sowie über die Auswirkungen bestimmter Konzepte. So beinhalten sie außer den bekannten harten Fakten auch Hinweise zu Wendepunkten, welche sich aus der Analyse bestimmter Ereignisse berechnen lassen.

Beschreibung von Wirtschaftsindikatoren

Ein gut nachvollziehbares Beispiel ist der Ölpreis. Wenn der Ölpreis ein gewisses Niveau übersteigt, wird auf Grundlage der Wirtschaftsindikatoren ein Abkühlen der Konjunktur berechnet. Doch es gibt auch andere Anwendungsbereiche. Da bestimmte Akteure zum Beispiel ihre Entscheidungen von Wirtschaftszahlen abhängig machen und dies entsprechend publizieren, lässt sich auch das Verhalten dieser Akteure anhand der Wirtschaftsfaktoren kalkulieren. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist der US-Leitzins, von welchem von der FED im Jahr 2014 prognostiziert wurde, dass er angehoben werden soll, wenn eine bestimmten Arbeitslosenquote unterschritten wird.

Verwendung von Wirtschaftsindikatoren

Wirtschaftsindikatoren werden als Parameter für Analysen eingesetzt. Hierüber lassen sich vergangene, aktuelle und künftige Entwicklungen berechnen. Kristallisieren sich hierbei bestimmte Wendepunkte heraus, können Trader oder andere ökonomische Akteure in gewinnbringender Weise darauf reagieren. Die Fachwelt unterscheidet zwischen vorlaufenden, gleichlaufenden und nachlaufenden Wirtschaftsindikatoren.

TradingVorlaufende Indikatoren werden auch als Frühindikatoren bezeichnet und können zum Beispiel Aktienindizes, Investitionsabsichten oder Gewinnerwartungen der näheren Zukunft sein. Selbstverständlich muss diese Prognose nicht ganz so eintreffen, wie sie vorab berechnet wurde, jedoch zeigt die Erfahrung, dass in „normalen Zeiten“ relevante Unterscheidet eher unwahrscheinlich sind.

Unter gleichlaufenden Wirtschaftsindikatoren, den sogenannten Präsenzindikatoren, werden aktuelle Einzelhandelsumsätze, aber auch das Bruttoinlandsprodukt des aktuellen Monats oder aktuellen Quartals, Konsumzahlen, Lagerbestände oder die Industrieproduktion. Mit den entsprechenden aktuellen Analysen zur lässt sich ein hervorragender Überblick über die aktuelle ökonomische Lage erstellen.

Die nachlaufenden Wirtschaftsindikatoren, die sogenannten Spätindikatoren, beschreiben die vergangene Inflationsrate, die vergangene Arbeitslosenquote, das Bruttoinlandsprodukt des Vorjahres oder die Zinsniveauentwicklung. Auch dies ist eine Analysemöglichkeit, anhand derer die Entwicklung einer bestimmten Ökonomie bestimmt werden kann. Anhand dieser Entwicklung können dann weitere Zukunftsprognosen erstellt werden.

Datenbanken für Wirtschaftsindikatoren

Die Deutsche Bundesbank veröffentlicht Wirtschaftsindikatoren, die das reale Bruttoinlandsprodukt, die Kapazitätsauslastung in der Industrie, die Industrieproduktion, einen harmonisierten Verbraucherpreisindex sowie die Arbeitslosenquote abbilden.

Reales Bruttoinlandsprodukt (nachlaufender Indikator)

Unter dem Begriff „Reales Bruttoinlandsprodukt (nachlaufender Indikator)“ verbirgt sich das Bruttoinlandsprodukt der Europäischen Union in der Berechnung nach dem bekannten Laspeyres-Kettenindex, bei welchem die Vorjahrespreise als Grundlage anzusehen ist.

Industrieproduktion (Präsenzindikator)

Der Präsenzindikator wird aufgrund der schnellen Verfügbarkeit der Daten, der Untergliederung nach Wirtschaftszweigen und der Periodizität als zentraler Wirtschaftsindikator angwendet, wobei die Datenerhebung monatlich erfolgt.

Kapazitätsauslastung in der Industrie

Hierbei wird die prozentuale Kapazität der möglichen Vollauslastung gemessen, die Datenerhebung erfolgt hier jeweils für das letzte Quartal und beruht auf repräsentativen Umfragen. Diese werden von der EU-Generaldirektion Wirtschaft und Finanzen beauftragt und von nationalen Einrichtungen bzw. Institutionen durchgeführt.

Arbeitslosenquote (Präsenzindikator)

Hier werden alle Bürger, die in er Europäischen Union leben, die im Alter von 15 bis 74 Jahren eine Arbeitsstelle suchen und aufnehmen könnten, erfasst. Die Zahlen basieren auf Quartalszahlen, die von den Arbeitsämtern vorgelegt werden. Schätzungen hingegen erfolgen auf Monatsbasis.

Harmonisierter Verbraucherpreisindex (nachlaufender Indikator)

Bei dieser Methode erfolgt die Datenerhebung für eine Berichtsperiode, wobei die Waren in Gruppen eingeteilt und auf Grundlage der Laspeyres-Rechenmethode erstellt werden.

Consumer Price Index

Der Consumer Price Index Symbolfoto ist einer der bekanntesten und ältesten Wirtschaftsindikatoren. Die entsprechenden Warenkörbe werden in Deutschland alle fünf Jahre aktualisiert, sie weisen in westlichen Staaten eine gewisse Ähnlichkeit auf, sind allerdings nicht als identisch anzusehen. Dies liegt vor allem daran, dass die Lebenshaltungskosten von Land zu Land verschieden sind.

Geschichte des Consumer Price Index

In der Fachpresse ist zu lesen, dass als Grundlage der Preisindizes die Entstehung von Nationalstaaten zu sehen ist. Diese gelten als Grundlage für die Bewertung einer ausgewogenen Trading IndikatorenWirtschaftspolitik, was die Vermutung nahelegt, dass sie in einigen Ländern, wie zum Beispiel in Großbritannien, Frankreich, Skandinavien, USA und einige asiatische Staaten bereits um das 16. bis 17. Jahrhundert herum entwickelt worden sein könnten. In Deutschland, so die historische Spekulation, geschah dies aber vermutlich erst nach der Überwindung der Kleinstaaterei im Laufe des 19. Jahrhundert.

Heutzutage umfassen die Indizes größere Wirtschaftsräume, als da die Europäische Union (EVPI, sprich der Europäische Verbraucherpreisindex oder die Eurozone VPI-EWU, welche den Verbraucherpreisindex der Eurozone darstellt. Die USA verwenden den sogenannten PCE (Personal-consumption expenditures price-index), Großbritannien hingegen nutz den HICP (Harmonisierter Konsumenten-Preisindex) und die Schweiz verweist auf den LIK (Landesindex der Konsumentenpreise). Der in Deutschland verwendete Index ist der VPI (Verbraucherpreisindex für Deutschland).

Funktionsweise und Einsatzgebiete des Consumer Price Index

Grundsätzlich lässt sich aus dem CPI die prozentuale Preisveränderung aller Dienstleistungen und Waren ablesen. Basis für die Berechnung ist wieder der Warenkorb. Der CPI bezieht sich auf Vergleichsdaten zwischen dem aktuellen und dem Vorjahr und ist auf den privaten Bedarf abgestimmt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten für die Berechnung zum Beispiel den Laspeyres-Index, den Paasche-Index oder den Fisher-Index, wobei der Laspeyres-Index die für Deutschland gängige Anwendungsmethode darstellt. Die Berechnung basiert auf der Multiplikation der aktuellen Preise und den Verbrauchsmengen im laufenden Jahr, was dann in Summe erst durch die Preise geteilt wird und dann mit den Verbrauchsmengen im Vorjahr (= Basisjahr) multipliziert wird. Zu beachten ist, dass hier ca. 300.000 Einzelpreise verwendet werden, welche im Regelfall monatlich von 188 Gemeinden gemeldet werden. Zwischenzeitlich basieren die Daten auch auf Preiserhebungen im Internet, damit die Zunahme des Online-Shoppings ebenfalls berücksichtigt wird. Die Güter des Warenkorbs werden in ungefähr 700 Gütergruppen unterteilt, deren durchschnittliche Preisentwicklungen sich auf diese Gütergruppen beziehen. Anhand dieser Daten lässt sich dann feststellen, dass beispielsweise Wohnraum mehr, Reisen weniger und Lebensmittel nur eine geringfügige Preissteigerung erfahren haben. Natürlich ist dabei auch festzustellen, dass es in einzelnen Gütergruppen immer wieder zu Preissenkungen kommt.

Einteilung der Gütergruppen

Die Gütergruppen sind hierarchisch geordnet, in der obersten Hierarchiestufe befinden sich zwölf Nahrungsmittel-Kategorien, welche über alkoholische und nicht-alkoholische Getränke, Miete, Strom, Wasser, Gas oder andere Brennstoffe, Bekleidung, Möbel, Verkehr, Freizeit, Gaststätten, Bildung sowie weitere Waren und Dienstleitungen reichen. Der dadurch ermittelte Verbraucherpreisindex basiert auf einem Währungsschema, das entsprechend dem Anteil am privaten Verbrauch eingeteilt ist. Dieses Währungsschema umfasst die gespeicherten Daten von ca. 60.000 deutschen Haushalten. Die Ermittlung des Verbraucherpreisindex ist ein wichtiger Baustein für die europäische Währungspolitik und dient unter anderem dazu, die objektive Inflation zu ermitteln.

Bruttoinlandsprodukt

Wirtschaftlichen Indikatoren gelten als wichtige Informationen für Investoren und Händler, die aufgrund ihrer Relevanz zu großen Schwankungen an Aktien- und Forex-Märkten führen können. Somit ist ihr langfristiger und fundamentaler Einfluss auf die Wirtschaft nicht zu unterschätzen. In vereinfachter Weise ausgedrückt, sind wirtschaftliche Indikatoren wichtige Parameter, auf deren Grundlage Analysen zur Gesundheit der Volkswirtschaft erstellt werden können. Zwei aufeinanderfolgende negative Bruttoinlandsprodukt-Werte sind ein wichtiger Indikator für eine Rezession. Deshalb ist das Bruttoinlandsprodukt als eines der bedeutendsten wirtschaftlichen Indikatoren anzusehen. Es wird häufig beim Trading Binärer Optionen aus Entscheidungsgrundlage genutzt, zudem stellt die Veröffentlichung der Daten eine gute Profitmöglichkeit dar. Doch auch beim Trading langfristiger Anlagen sind die Analysedaten des Bruttoinlandsprodukts von gewinnbringender Bedeutung. So gilt es zum Beispiel auch als Kennzahl der Wirtschaftsstärke.

Wichtige Informationen über das Bruttoinlandsprodukt

Das Bruttoinlandsprodukt wird quartalsweise sowohl real wie auch nominal berechnet und anschließend publiziert. Es umfasst die vollständigen Daten der wirtschaftlichen Produktion eines Landes. Die Berechnungsgrundlage hierfür ist der Marktwert der von der Wirtschaft erzeugten Dienstleistungen und Güter. Außerdem nehmen Außenhandelsbilanzen, Regierungseinkäufe, gezahlte Baukosten, private Inventare und persönlichen Konsum Einfluss auf die Berechnungen. Ein jährliches Wachstum von ca. 3 Prozent gilt als für die Volkswirtschaft empfehlenswert, da dieser Prozentsatz nicht nur als für die Gewinnsicherung von Unternehmen ausreicht, sondern auch noch gering genug ist, um die Inflationsrate gemäßigt zu halten.

Unterteilungsmerkmale des Bruttoinlandprodukts

Hier ist das nominale Bruttoinlandsprodukt zu nennen, welches den Vergleich zwischen der Wertschöpfung und der Leistungsfähigkeit bestimmter Regionen und Länder darstellt. Bei seiner Erstellung erfolgt eine Umrechnung der Landeswährungen zu den jeweils aktuellen Wechselkursen. Ein weiteres wichtiges Merkmal ist, dass weder die Inflation noch die Deflation Berücksichtigung finden.

Außerdem gibt es noch das reale Bruttoinlandsprodukt, welches über weit mehr detaillierte Informationen hinsichtlich der Wertschöpfung und Wirtschaftsleistung eines Landes verfügt. Das reale Bruttoinlandsprodukt wird auf Basis der Marktpreise über einen bestimmten Zeitraum berechnet, und zwar ohne, dass hier Preisveränderungen relevant wären. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass die Preissteigerungsrate des Basisjahres bekannt ist.

Kritik zum Bruttoinlandsprodukt

In der Fachwelt gibt es unterschiedliche Meinungen zum Bruttoinlandsprodukt. So wird kritisiert, dass es teilweise zu ungenaue Daten liefert und zudem wichtige Faktoren wie die soziale Wohlfahrt oder die Einkommensverteilung nicht im erforderlichen Maße berücksichtigt werden. Es gibt bereits Ansätze, das Bruttoinlandsprodukt durch eine andere wirtschaftliche Kennzahl, wie zum Beispiel den Human Development Index (HDI), zu ersetzen, da dieser auch jene Veränderungen, die innerhalb eines Landes hinsichtlich Forschung, Bildung und Gesundheit erfolgen, berücksichtigt. Allerdings wird vermutet, dass sich dieser aufgrund seiner Komplexität nicht gegen das Bruttoinlandsprodukt durchsetzen wird.

Vorteile des Bruttoinlandsprodukts bei Binären Optionen

Ein klarer Vorteil, das Bruttoinlandsprodukt als Kennzahl für wirtschaftliche Analysen heranzuziehen, ist die Tatsache, dass seine Auswertungen in positiven wie auch negativen Zahlen erfolgen. Das ist gerade beim Handel mit Binären Optionen von großer Bedeutung, da ja hier eine Entscheidung für einen niedrigeren oder höheren Endkurs getroffen werden muss. Die Informationen, die das Bruttoinlandsprodukt liefert, sind somit hervorragend als Entscheidungsgrundlage geeignet und mit keinem anderen wirtschaftlichen Indikator vergleichbar.

Consumer Confidence Index

Der US-Frühindikator Consumer Confidence Index ist neben dem Purchasing Managers Indexes und dem Commodity Channel Index ein wichtigster, wenn nicht sogar der wichtigste Konsumindex der wirtschaftlichen Entwicklung in den USA. Durch ihn werden neben dem Forex-Markt auch der Markt für Binäre Optionen Markt auch ganz allgemein der Aktienmarkt beeinflusst. Seine Berechnung basiert auf den erfassten Daten von 5000 Konsumenten, welche in einer repräsentativen Umfrage zu ihren Konsumplanungen und Anschaffungspräferenzen bei langlebigen Konsumgütern befragt werden. Durchgeführt und publiziert wird diese Befragung vom unabhängigen Forschungsinstitut “The Conference Board” publiziert. Er ist unter anderen deshalb so bedeutsam, weil er auch das Vertrauen spiegelt, welches die Privathaushalte der US-amerikanischen Wirtschaft entgegenbringen. Seine Daten spiegeln die Konsumneigung der privaten Haushalte in den USA wieder. Immerhin betragen die privaten Konsumausgaben ca. zwei Drittel der gesamten Wirtschaftsleistung der amerikanischen Gesamtwirtschaft. Er ist nicht nur für die US-amerikanische Bankenwirtschaft und die Einzelhandelsunternehmen im Land bedeutsam, sondern stellt auch für die Broker an der Börse einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar. Ein Grund dafür ist, dass er nicht nur das Verhalten amerikanischer Händler, sondern auch das Verhalten der vorliegenden Kurse beeinflussen kann.

Grundsätzliches zum Consumer Confidence Index

Die Grundlage des Consumer Confidence Index bilden die Antworten der ca. 5000 befragten Konsumenten, die entweder “negativ”, “positiv” oder “neutral” sein können. Hieraus werden dann zwei Teilindizes gebildet, die dann letztlich den Gesamtindex ergeben. Einer seiner besonderen Vorteile liegt in seiner Aktualität, denn seine Daten beruhen immer auf den aktuellen Monatswerten. So bildet er sowohl die gegenwärtigen wie auch die möglichen künftigen Verhaltensweisen der Konsumenten ab und ist deshalb auch beim Handel mit Binären Optionen ein nützliches Werkzeug für Broker und Spekulanten. Allerdings eignen sich die Daten, die sich aus dem Cunsumer Confidence Index nicht dafür, eine realistische Bestimmung der Einkommen und der Wachstumsrate der Arbeitsplätze zu tätigen. Diese Schwäche kommt besonders dann zum Tragen, wenn sich das Kaufverhalten bzw. dessen tendenzielle Entwicklung verändert, was auch Zeiten von anhaltendem Wirtschaftswachstum oder sinkender Arbeitslosenquote dann eintreten kann, wenn die Nachfrage nach einem Produkt aufgrund bestimmter Faktoren nachlässt oder, z. B. in Zeiten steigender Inflation, ansteigt.

Für Trader spielt der Consumer Confidence Index gerade bei Binären Optionen eine bedeutsame Rolle, denn das Verhalten offener wie geschlossener Märkte ist eng mit seinem Steigen oder Fallen verbunden. Er ist eine wichtige Informationsquelle für die Analyse konjunktureller Entwicklungen und somit ein wichtiger Faktor der jeweiligen Marktentwicklungen.

Verändert sich der Consumer Confidence Index reagieren die Finanzmärkte in der Regel sehr sensibel. Der Consumer Confidence Index ist von großer Bedeutung für die offenen und geschlossenen Märkte, da sich anhand seiner Analyse die Bausteine der konjunkturellen Entwicklung ableiten lassen.