Social Trading: Gemeinsam traden – gemeinsam gewinnen

Themenübersicht:

1. Social-Trading-Community
2. Vorteile und Nachteile des Social Tradings
3. Copy Trading – die größten Fehler
4. Tipps für die Suche nach einem Top-Trader

Anlagemethoden und Finanzinstrumente gibt es viele. Relativ neu ist jedoch das Modell Social Trading. Als Alternative zu herkömmlichen Anlagemethoden steht hier die Verknüpfung sozialer Aspekte in einer Community mit dem Online-Finanzhandel im Vordergrund. Je nach ausgewählter Plattform, können diese beiden Punkte in unterschiedlich starker Ausprägung vorhanden sein. Entweder in der Gemeinschaft oder unter Anleitung eines Top-Traders werden Finanzstrategien entwickelt, denen die Mitglieder dann folgen können. Ganz nach dem Motto „gemeinsam traden – gemeinsam gewinnen“.

Wikipedia beschreibt das Social Trading als „einen Prozess, durch welchen Finanzinvestoren ihre Investitionen aufgrund von Informationen tätigen, die sie durch das Web 2.0 erlangt haben“. Um sich gemeinsam mit anderen Anlegern austauschen und Investitionen zu tätigen, muss zunächst eine Registrierung auf einer Social-Trading-Plattform oder einer Social-Trading-Community erfolgen.

Social-Trading-Community

In der Social-Trading-Community treffen Anleger aufeinander, die bewusst voneinander profitieren möchten. Sie folgen alle einem Ziel, nämlich der erfolgreichen Anlage ihres Geldes. Dabei hilft die kollektive Intelligenz immer der ganzen Community. Alle Erfahrungen und das angeeignete Wissen der Mitglieder werden verwandt, um gemeinsam Entscheidungen und Einschätzungen treffen zu können. Dadurch lässt sich erkennen, welche Handelsstrategie besonders sinnvoll erscheint. Auch die Märkte und die Werteentwicklung werden genauestens beobachtet. Bei der Social-Trading-Community ist eine aktive Beteiligung gefragt. Diese sollte stets transparent und zielführend sein.

Social TradingDer Anbieter Sharewise zeigt sich hier als einer der Vorreiter der Social-Trading-Szene. Schon über 150.000 Anleger verfolgen gemeinsam die Börse. Auf Empfehlung der Top-100-Mitglieder verfügt Sharewise sogar über eigene Community-Fonds und ein separates Forum.

Doch neben all dem Erfolg einer Social-Trading-Community konnte bisher noch nicht eindeutig bewiesen werden, dass die Zusammenarbeit vieler Anleger und das Verwerten ihrer gesammelten Erfahrungen auf Dauer höhere Ergebnisse bescheinigt.

Social-Trading-Plattformen: Mirror oder Copy Trading

Eine Social-Trading-Plattform (wie zum Beispiel wikifolio oder ayondo) kann von einer Community klar getrennt werden. Es geht hier weniger um soziale Ambitionen und den Austausch, als um die Anleitung der Anleger unter einem erfahrenen Trader. Dieser zeigt seine Handelsstrategien den Anlegern auf und diese können ihm auf Wunsch folgen. Aufgrund seiner Erfahrung zeigt sich ein „Top-Trader“ oder „Social-Guru“ meist geeignet für Anfänger auf dem Anlagenmarkt. Sieht man eine positive Entwicklung bei einer Anlage eines Top-Traders, kann davon profitiert werden. Wird die gesamte Strategie eins zu eins kopiert, wird dies Mirrow- oder Copy-Trading genannt.

Das gemeinsame Erörtern von Strategien und der Erfahrungsaustausch stehen bei Social-Trading-Plattformen nicht im Vordergrund. Deshalb ist es durchaus üblich, dass Anleger einfach nur die Strategie des Top-Traders in ihr eigenes Brokerkonto kopieren.

Gehandelt wird auf den Tradingplattformen mit verschiedenen Märkten. Vorwiegend wird hier der CFD- und Forex-Handel betrieben. Wiederum können CFDs beispielsweise auf Aktien, Rohstoffe oder Indizes gehandelt werden. Bevor sich Anleger für eine Social-Trading-Plattform entscheiden, sollten sie sich umfangreich über die Handelsarten informieren und prüfen, ob das ausgewählte Finanzinstrument zum persönlichen Risikocharakter und Handelsstil passt.

Insbesondere das Copy-Trading bietet viele Vorteile, vor allem für unerfahrene Trader. Dennoch gibt es aber auch beim Copy-Trading keine Garantie für Gewinne. So sind Gewinn und Verlust maßgeblich vom Top-Trader, dem gefolgt wird, abhängig. Dies bedingt wiederum, dass Anleger über das nötige Wissen verfügen, um den Top-Trader richtig einschätzen zu können.

Vorteile und Nachteile des Social Tradings

Das Social Trading hat neben vielen althergebrachten Anlagemethoden in der letzten Zeit für Aufsehen gesorgt. Gemeinsames Entwickeln einer Strategie und die Vorteile einer Community durch das Austauschen von Wissen und Erfahrung stehen dabei im Vordergrund. Dies ergibt für einige Anleger die perfekte Symbiose zwischen dem Handelsmarkt und einer erfolgreichen Verständigung von Gleichinteressierten. In einem transparenten Rahmen mit gleichzeitigem stetigem Austausch können so erfolgversprechende Handelsstrategien erdacht werden, von denen wiederum alle profitieren können.

Während sich die Finanzinstitute noch schwer mit der Integration von Web 2.0 Aktivitäten arrangieren können, gehen High-Tech-Start-ups bereits voraus, denn sie entwickeln innovative Konzepte für das Social Trading, derweil Banken etc. noch darüber rätseln, welche Kanäle für den Kundendialog zur Verfügung stehen müssten.

Ob Copy-Trading oder Community Banking. Die Finanzbranche hat sich im Internet einen beachtlichen Platz verschafft, um neue Anlagevarianten unter Einbeziehung des Social Web anzubieten.

Pro Social Trading

Die Ansätze der verschiedenen kostenlosen Social-Trading-Plattformen sind zwar unterschiedlich, sie vereinen aber ihr Interesse daran, das Web 2.0 mit seinen sozialen Aspekten und eine interessante Finanzanlage zu verbinden. Als Platz für den Informationsaustausch und Diskussionsraum gelten Trading-Communitys, welche nicht nur von Neueinsteigern und wiederholten Anlegern, sondern sogar Experten besucht werden. Hier kann sich jeder Interessierte extra Analysen, Charts und Tipps geben lassen. Die sogenannten Community-Fonds basieren dabei meist auf einem faszinierenden Konzept. Denn hier empfehlen häufig die Top-Mitglieder.

Schon mit wenig Grundwissen können die Copy-Trading-Portale genutzt werden und erlauben damit einen leichten Einstieg in den Wertpapierhandel. Die Funktionen der Plattformen sind meist selbsterklärend und funktionieren mit Drag´n´Drop oder 1-Klick-Lösungen. Aber auch hier sollte man sich vorab genauestens informieren, um das eigene Risiko vor Verlusten bestmöglich zu minimieren. Das Nutzen eines kostenfreien Demokontos ist dabei sehr empfehlenswert, um sich einmal mit allen Funktionen vertraut zu machen.

Contra Social Trading

Gemeinsam beim Social TradingDer Wertpapiermarkt ist für Nicht-Insider äußerst schwierig zu durchschauen. Deshalb sollte man seine eigenen Investitionen nur tätigen, wenn hierfür fachmännische Hilfe zur Seite steht bzw. man sich selbst genügend Wissen angeeignet hat. Wer nun denkt, mit einer erfolgreichen Community oder Top-Tradern auf der sicheren Seite zu sein, wird manchmal enttäuscht. Denn kollektives Wissen und die eingebrachte Erfahrung kann nicht vor Verlusten schützen. Und selbst ein Top-Trader hat nicht immer ein glückliches Händchen bei seiner Anlagestrategie. Trotz aller Transparenz kann nicht immer erkannt werden, ob ein Trader seriös arbeitet. Deshalb ist das blinde Folgen seiner Strategie ein Risiko, welches jederzeit geachtet und richtig eingeschätzt werden sollte.

Wer nicht auf risikoreiche Strategien steht, wird beim Social Trading häufig falsch in Sicherheit gewogen, indem es viele Extra-Funktionen auf diversen Trading-Plattformen gibt. Beispielsweise soll die Stop-Loss-Funktion potentielle Anleger ganz entspannt über das Risiko eines Verlustes denken lassen.

Social Trading erfordert einige grundlegende Voraussetzungen vom Nutzer, um erfolgreich durchgeführt werden zu können. Wer zum Beispiel nicht über genügend Zeit verfügt, um sich ein entsprechendes Grundwissen anzueignen oder keine Geduld besitzt, eine Anlagestrategie auch wirken zu lassen, sollte vom Social Trading Abstand nehmen. Zudem muss immer beachtet werden, dass auch das Kopieren von Handelsstrategien niemals eine Garantie dafür ist, kontinuierlich Gewinne einzufahren.

Copy Trading – die größten Fehler

Copytrading vermeide diese FehlerDas komplette Übernehmen einer Handelsstrategie von einem Top-Trader kann durchaus Vorteile bringen. Man kann gerade als Anfänger viele Fehler vermeiden, welche hohen Verluste bescheren können. Darüber hinaus ist das Copy Trading eine einfache und zeitsparende Angelegenheit. Erfolgreiche Strategien werden kopiert und bestenfalls werden Gewinne eingefahren. Doch was in der Theorie meist sehr einfach erscheint, kann in der Realität neben eventuellen Gewinnen eben auch hohe Verluste verursachen. Wer langfristig keine gute Rendite mit dem Copy Trading erzielt, hat meistens folgende Fehler gemacht:

Ein blinder Einstieg

Ohne sich vorab Informationen einzuholen, bedienen sich einige Einsteiger oftmals einfach an erfolgreichen Trades von Top-Tradern und erhoffen sich, mit dem Kopieren bald einen hohen Gewinn zu erzielen. Doch gerade das Fachwissen ist beim Copy Trading eine nicht zu unterschätzende Eigenschaft, welche nicht jeder Einsteiger auf Anhieb sofort erkennen kann. Ein blindes Vertrauen in die richtige Analyse und Strategiefindung eines Traders ist deshalb völlig unangebracht. Erst durch das richtige Hinterfragen der Performance und das eigene Verständnis für die unterschiedlichen Handelsstrategien und Märkte kann Copy Trading erfolgversprechend sein.

Eine schlechte Auswahl des Top Traders

Die Auswahl eines Top-Traders nur anhand seiner hohen Gewinne ist selten vorteilhaft für das eigene Copy Trading. Ohne ein genaues Hinterfragen, woher die hohen Renditen kommen und welche Handelsstrategien hierfür genutzt wurden, besagt ein hoher Gewinn gar nichts. Sehr risikoreiche Trades können unter anderem einen großen Gewinn abwerfen. Doch gerade mit diesen möchten die wenigsten Neueinsteiger arbeiten. Manchmal ist es einfach auch nur pures Glück, wenn ein Top-Trader in der Vergangenheit sehr hohe Gewinne eingefahren hat. Und dieses Glück kann einen durchaus auch wieder verlassen.

Auf allen Social-Trading-Plattformen findet sich ein Ranking der Top-Trader. Unter keinen Umständen sollten Neulinge sich einfach blind für einen Top-Trader unter den Top 10 auswählen, denn hierunter sind vorwiegend Top-Trader, der enorm risikoreiche Strategien verfolgen, um einen guten Platz im Ranking zu erhalten. Trader, die kontinuierlich und langfristig kleine Gewinne einfahren, finden sich eher weiter unten im Ranking.

Ein schlechtes Money- und Risikomanagement

Das Money- und Risikomanagement eines Traders ungesehen zu akzeptieren, kann sich später negativ auszahlen. Denn selbst Top-Trader können hier einige Defizite aufweisen. Um sein eigenes Risiko zu minimieren, ist es deshalb unabdingbar, im Vorfeld umfangreiche Informationen zum Money- und Risikomanagement einzuholen. Hierzu zählt das Beschäftigen mit dem Setzen des Stop-Loss, der Positionsgrößen und dem Hebelprinzip.

Zu hohe Erwartungen und fehlende Geduld

So verführerisch die Gewinne beim Copy Trading auch erscheinen, einen Sinn für die Realität sollte man sich immer bewahren. Gerade Einsteiger besitzen häufig überzogene Erwartungen, was die Maximierung ihrer Einlagen angeht. So können übertriebene Werbeversprechen Leichtgläubige dazu verleiten, riskante Geschäfte zu tätigen, um schnell hohe Gewinne zu erzielen. Genügend Skepsis ist deshalb bei allen Tradern angebracht. Wie konnte es zu den hohen Gewinnen kommen? Welche Strategien wurden verfolgt? Welches Risiko wurde eingegangen? Eine gründliche Recherche schützt später vor etwaigen Verlusten.

Daneben zahlt sich Geduld immer aus. Selbst Top-Trader haben manchmal Durststrecken. Wenn man sich also für einen Trader entschieden hat, sollte einige Zeit abgewartet werden, um das Ergebnis seiner Handelsstrategie auch optimal bewerten zu können.

Tipps für die Suche nach einem Top-Trader

Beim Copy Trading geht es darum, dass Anleger (Signalnehmer) die Handelsstrategien von den sogenannten Top-Tradern (Signalgebern) kopieren. Je nach Social-Trading-Plattform finden sich jedoch hunderte Top-Trader und so ist es nicht leicht, hier einen geeigneten Top-Trader zu finden. Grundsätzlich sollte bei der Auswahl des Top-Traders auf folgendes geachtet werden:

Ranking richtig beachten

Wer sich die Rankings auf den Social-Trading-Plattformen ansieht, könnte leicht dazu verführt werden, sich einfach der stärksten Top-Trader zu bedienen. Doch das Ganze hat leider einen Haken: Die Top-Positionen in den Rankings wechseln extrem schnell und nicht selten bleibt der Erfolg eines Top-Traders einmalig. So kann es durchaus vorkommen, dass ein Top-Trader plötzlich einen Copy Trading am Laptopdreistelligen Wertzuwachs verzeichnen kann und in ein paar Tagen Verluste in den gleichen Dimensionen. Das passiert, wenn Top-Trader extrem riskante und kurzfristige Strategien fahren.

Um einen guten Platz im Ranking zu erhalten, setzen viele Top-Trader auf risikoreiche Strategien und nutzen hohe Hebel. Sollte sich der Markt wie erwartet entwickeln, profitieren diese Top-Trader von hohen Gewinnen sowie einem steigenden Rang. Viele Top-Trader reagieren zudem bereits bei kleinsten Verlusten mit einer Risikoerhöhung, was oftmals der Beginn einer fatalen Abstiegsspirale ist.

Aus diesem Grund sollten Anleger immer die Art und die Anzahl der Transaktionen eines Top-Traders genauestens analysieren. Wer einem Top-Trader folgt, der hohe Risiken eingeht und dabei auch noch offensichtliche Trends konsequent ignoriert, der muss rechtzeitig aussteigen. Besser ist es, wenn auf langfristige Strategien gesetzt wird.

Einige Social-Trading-Plattformen animieren ihre Top-Trader auch dazu, möglichst viele Positionen einzugehen, da sie den Status als „Top-Trader“ erst dann erhalten, wenn sie eine Mindestanzahl an Positionen getätigt haben. Dementsprechend sollten Anleger sich auch mit Auflagen für Top-Trader beschäftigen, um das Ranking besser verstehen und einschätzen zu können.

Nachvollziehbare Strategien

Anleger sollten sich immer die Strategien der Top-Trader ansehen. In den Strategiebeschreibungen geben die Top-Trader unterschiedliche Informationen zu ihrer Strategie an. Niemals sollte ein Anleger nur aufgrund des erwarteten Gewinns einem Top-Trader folgen. Vielmehr sollten sich Anleger zunächst die Frage stellen, welche Underlyings (CFDs, Forex etc.) zu einem passen und das Zeitfenster (kurz-, mittel- oder langfristig) bestimmen. Wichtig ist zudem, dass Anleger die Handelsstrategie des Top-Traders als auch die damit einhergehenden Risiken nachvollziehen kann.

Begrenzung des Risikos

Keine Handelsstrategie und sei sie noch so gut, ist vollkommen risikofrei. Zu beachten ist immer die Volatilität und der Drawdown (maximaler Verlust). Dabei bezeichnet die Volatilität den Schwankungsbereich der Underlyings über einen bestimmten Zeitraum. Hier gilt: Je höher die Volatilität eines Underlyings, desto risikoreicher ist die Anlage. Hingegen stellt der Drawdown den stärksten Verlust einer bestimmten Zeitperiode dar. In der Regel werden dieser Drawdown bzw. unterschiedliche Kennzahlen bei den Top-Tradern auf ihren Profilen angegeben.

Des Weiteren bieten einige Social-Trading-Plattformen auch Tools zur Risikominimierung an. Beispielsweise kann der Faktor für die Top-Trader individuell eingestellt werden, womit das Risiko erhöht oder verringert werden kann. Bei anderen Plattformen können Stop-Loss-Orders genutzt werden, womit Verluste ebenfalls begrenzt werden können.

Analyse der Transaktionshistorie

Bei der Auswahl des Top-Traders ist es außerdem hilfreich, sich die Transaktionshistorie eines Top-Traders anzusehen. Hier sollte geprüft werden, wie viel Erfahrung der Top-Trader aufweisen kann, und welche Gewinne bzw. Verluste erzielt wurden. Ebenso ist zu prüfen, wann und womit der Top-Trader ganz besonders erfolgreich war. Wichtig ist zudem, die Transaktionshistorie mit den allgemeinen Marktentwicklungen zu vergleichen.