1. Handelbare Rohstoffe
2. Handel mit Rohstoffen
3. Physischer Erwerb von Edelmetallen für Privatanleger
4. Der Goldeinkauf
Privatanleger besitzen drei unterschiedliche Möglichkeiten, um ihr Geld in Rohstoffe anzulegen. Zum einen durch den Kauf von Rohstoffaktien, zum anderen im Rohstoffinvestment mit Zertifikaten. Und zu guter Letzt kann man Rohstoffe auch in Fonds erwerben. Diese Rohstoffinvestments sind gerade in letzter Zeit immer populärer geworden. Unsicherheiten durch Inflation oder Liquiditätsschwemme haben Anleger dazu verleitet, ihr Portfolio diesbezüglich zu erweitern. Das Geldanlegen in Form von Rohstoffen bietet einen angemessenen Schutz vor einer eventuellen Inflation. Wie groß der Anteil an Rohstoffinvestments im eigenen Portfolio aber sein soll, kann kein Fachmann eindeutig sagen. Die Meinungen gehen stark auseinander. Empfehlungen werden somit zwischen 3 und 30 Prozent ausgesprochen, was dem einzelnen Anleger keine großen Anhaltspunkte geben kann.
An der Börse werden täglich Rohstoffe gehandelt, welche aus fossilen Brennstoffen, Metallen, Edelmetallen und Agrarrohstoffen bestehen können. Gerade in Gold wird als Zahlungsmittel seit vielen Jahren sehr gerne investiert. Diese beständige Währung konnte schon viele Kriege und Krisen überstehen. Das Handeln von Gold an der Börse gilt als krisensicher und bodenständig, obwohl diese Anleger häufig als einfallslos bezeichnet werden. Doch die Lagerung und der Transport dieses Edelmetalls sind um ein Vielfaches einfacher als beim Handel mit anderen Metallen.
Zu den weiteren handelbaren Edelmetallen zählen Silber, Platin und Palladium. Um in diese Rohstoffe zu investieren, muss ein Anleger entweder Zertifikate, derivative Finanzinstrumente oder ETCs (Exchange Trade Commodities) erwerben. Natürlich kann auch der physische Kauf ermöglicht werden. Gerade diese Form der Anlage ist für viele Menschen wichtig, da sie jederzeit Zugriff auf ihr Investment haben. Doch der Kauf von Edelmetallen in physischer Form hat einige Nachteile. Dadurch, dass ein Risiko vor dem Verlust besteht, müssen Anleger sich gegen dieses Risiko in Form von zusätzlichen Prämien absichern. Höhere Händleraufschläge kommen ebenfalls hinzu. Alles in allem hat sich deshalb der hauptsächliche Erwerb von ETCs auf dem Edelmetallmarkt durchgesetzt.
ETCs halten sich an den jeweiligen Basiswert des Edelmetalls. Dazu kommt das Replizieren durch einen physischen Erwerb. Gerät ein Anbieter nun in Insolvenz, kann der Anleger trotzdem Zugriff auf das Portfolio nehmen, da dieses nicht zur Insolvenzmasse gehört. Als namhaftes Gold ETC agiert bereits seit 2007 das Xetra-Gold auf dem Markt. Dieses Wertpapier wurde von der Deutschen Börse Commodities emittiert. Der Nennwert entspricht 1 Gramm Feingold. Außer dem Xetra-Gold ETCs gibt es noch eine Reihe weiterer ETCs für Gold sowie für Silber, Platin und Palladium.
Gehandelt werden alle Edelmetalle auf der Welt in Feinunzen. Die Feinunze, ein altes britisches Gewicht, entspricht 31,103 Gramm. Notiert wird in US-Dollar. Wer als Privatanleger ein Investment in Edelmetallen tätigen will, sollte sich zunächst mit deren Verwahrung beschäftigen. Als Anleger aus Deutschland sollte auch die Lagerung der eingekauften Edelmetalle im eigenen Land sein, denn ein grenzüberschreitendes Ausliefern ist zu Krisenzeiten vielleicht nicht mehr möglich.
Das Anlegen in Gold oder andere Edelmetalle wird nicht mit Zinsen oder Dividenden honoriert. Trotzdem ist gerade der Goldhandel sehr liquide. Daneben ist ein Anlegen in Silber und Platin eher mit Risiken verbunden. Diese Metalle stehen unter größeren Einfluss der Industrienachfrage. Gold ist dagegen Krisenmetall und wird in Notenbanken als Währungsreserve eingelagert. Sein Kurs schwankt dann bei Inflationsängsten oder auftretenden Krisen.
Das Anlegen in Rohstoffen kann als sehr lukrativ bezeichnet werden, denn gerade Rohstoffe sind auf der Welt äußerst knapp. Ob Kupfer, Kohle oder Stahl – die Nachfrage nach diesen wertvollen Stoffen zieht sich über die ganze Welt und beschäftigt täglich die Börse. Wer nun sein Investment in Agrarrohstoffe oder fossile Brennstoffe getätigt hat, kann sich sicher sein, eine solide Geldanlage geschaffen zu haben. Doch Vorsicht ist trotzdem geboten, denn nicht jeder Rohstoff ist dazu geeignet.
Während die Nachfrage nach Kohle in Deutschland langsam verebbt, blüht sie in anderen Ländern gerade erst auf. Zukünftig wird der Kohlepreis demnach noch steigen. Ein gutes Investment können Anleger auch beim Thema Stahl verzeichnen. Weltweit ist der Wert der Aktien permanent angestiegen. Spekulieren darf man beim Öl. Gerade die Großmacht China benötigt einen unermesslichen Nachschub für ihr Land.
Als Agrarrohstoffe werden Getreide, Kaffee, Kakao, Vieh oder Zucker gehandelt. Alleine durch die Ethanol-Produktion in den USA ist eine dauerhafte Preissteigerung bei Mais vorhersehbar. Wer kurzfristige Investitionen tätigen will, ist mit Rohstoffen gut bedient, welche jahrzeitlich bedingt im Preis schwanken. Dazu gehören Soja und Weizen.
Fossile Brennstoffe und Agrarrohstoffe können Privatanlagen in Form von Zertifikaten, ETCs oder derivativen Finanzinstrumenten erwerben. An jedem Finanzmarkt werden so gut wie alle landwirtschaftlichen Erzeugnisse gehandelt. Das gleiche gilt für die fossilen Brennstoffe, welche einen großen Teil der Energieversorgung in der Welt sicherstellen. Je nach Angebot und Nachfrage steigen oder fallen die Preise für Gas und Öl. Doch auch politische Gegebenheiten besitzen einen Einfluss beim Handel mit fossilen Brennstoffen. Gehandelt werden neben Heizöl, Erdgas und bleifreiem Benzin auch Brent Crude (Nordseeöl) oder Petroleum.
Beim Handel mit Metallen wird zwischen Edelmetallen, Nichtedelmetallen und Buntmetallen unterschieden. Letztere besitzen häufig eine auffällige Farbe, woher sich auch ihr Name ableitet. Anleger können beispielsweise in Kupfer, Cobalt, Zinn oder Blei investieren. Einzelne Metalle werden sehr selten für eine Anlage ausgewählt. Üblich sind dagegen Investitionen in mehrere Metalle. Der Dow Jones UBS Commodity Indizes zeigt beispielsweise ein breites Angebot an fossilen Brennstoffen sowie Industrie- und Edelmetalle für Anleger. Er kann über Zertifikate abgebildet werden und seine Berechnung erfolgt über verschiedene Währungen.
Es sind einige Besonderheiten des Rohstoffmarktes zu beachten, wenn das Anlageinstrument auf Rohstoff-Futures basiert, die bei Zertifikaten in diesem Segment ebenfalls wichtig sind. In der Regel liegt der Terminpreis über dem sogenannten Spot-Preis. Rollvorgänge verursachen dann Kosten. Sollte ein fälliger Terminkontrakt später in ein Kontrakt gerollt (umgeschichtet) werden, so liegt der Preis des neuen natürlich über dem Preis des vorherigen Kontraktes. Ein normaler Markt stellt eine solche Situation dar und wird auch „Contango“ genannt. „Backwardation“ ist hier das Gegenstück. In diesem Fall liegt der Terminpreis unter dem Preis des Spotmarktes. Infolge dessen kann es zu negativen Rollkosten kommen. Dabei tritt Backwardation oftmals bei einer kurzfristigen Rohstoff-Nachfrage auf.
Während der Zugang zu Rohstoffgruppen bei Privatanlegern fast ausschließlich über ETCs, CFDs oder Zertifikate erfolgt, können Edelmetalle auch physisch eingekauft werden. Das anschließende Lagern und Verwalten sollte aber vor jedem Kauf gut durchdacht werden. Während das Investieren in Gold schon immer als solide Kapitalanlage gilt, hat sich auch der Kauf von Silber, Platin oder Palladium bei Privatanlegern herumgesprochen.
Investments in Rohstoffe werden von Privatanlegern meist in Form von Zertifikaten getätigt. Sie werden häufig aus Terminkontrakten abgeleitet. Geht ein Terminkontrakt zu Ende, wird das entsprechende Zertifikat in den nächstfälligen Kontrakt „gerollt“. Die sogenannten Rollkosten entstehen, wenn die Terminmarktkurve steigt. Negativ sind die Rollkosten, wenn die Kurve fällt. In einem Zertifikat können sowohl Rohstoffe als auch ein Korb von Rohstoffen umfasst werden. Daneben besteht auch die Möglichkeit, dass ein Zertifikat einen Rohstoffindex abbildet. Hier sei der sehr bekannte Goldman Sachs Commodity Index erwähnt. Die Deutsche Börse berechnet ihren Rohstoffindex basierend auf Terminkontrakten. Dazu kommt noch eine Berechnung der Subindizes für Industriemetalle, Edelmetalle, Agrarprodukte und Energie.
ETCs können einfach an der Börse gehandelt werden und passen in jedes Wertpapierdepot. Dabei erfolgt ihre Notierung im ETF- oder ETP-Segment der Deutschen Börse. ETCs bilden eines oder mehrere Rohstoffe gleichzeitig ab. Doch nicht alle sind auch mit echtem Gold hinterlegt und damit vollständig besichert. Die ETCs erlauben ein fortlaufendes und günstiges Handeln. Es fallen keine Ausgabeaufschläge an und die jährlichen Verwaltungsgebühren halten sich ebenfalls in Grenzen. Als sehr bekannt gilt hier das Xetra-Gold. Dieses Papier ist ein Gold-ETC, bei dem Gold auch physisch hinterlegt wurde.
Wer sich mit dem Gedanken trägt, ein eigenes Investment in Gold zu tätigen, muss sich zuerst über die Anlageform Gedanken machen. Möchte er das Gold ausschließlich in physischer Form erwerben oder in Form von Aktien und ETCs? Je nach Vorhaben, werden auch die Käufe unterschiedlich abgewickelt. Da Goldanlagen spekulativ sind und von schwankenden Kursen abhängen, ist von einem Kauf in Höhe von mehr als 10 Prozent des eigenen Vermögens generell abzuraten.
Gold in Form von Barren verkaufen mittlerweile nur noch wenige Hausbanken. Deshalb sind die Geldinstitute vor Ort selten die erste Anlaufstelle, wenn es um den Goldkauf geht. Zumeist wird Gold über das Internet vertrieben, dort eingekauft und nach Hause geliefert. Als Interessent wird man sich somit für einen (Online) Goldhändler entscheiden, einen Betrag und die Stückelung festlegen. Letztere ist wichtig, um in Krisenzeiten damit auch bezahlen zu können. Mit einem ganzen Goldbarren kann ein Eigentümer nicht wirklich etwas anfangen. Deshalb gibt es sogenannte Combi-Barren zu kaufen, welche über Sollbruchstellen zur Zerstückelung verfügen. Danach werden die persönlichen Daten angegeben und festgelegt, wohin das Gold geliefert werden soll. Praktikabel ist sowohl die Lieferung per Wertkurier an das eigene Heim wie auch an ein Sicherheitsdepot bei einer Bank. Wir von Betrugstest24.com empfehlen unseren Lesern definitiv in Edelmetalle in physischer Form zu investieren. Dies schützt sie.
Natürlich kann man sein Gold zu Hause im Keller einlagern. Doch damit macht man sich sehr angreifbar. Vom Verwahren dieses Edelmetalls in großer Menge im eigenen Heim ist dringend abzuraten. Vorteilhafter, weil sicherer, ist das Einlagern in Sicherheitsdepots. Diese können in einem Sicherheitsunternehmen liegen. Daneben ist auch das Verwahren in einem Bankschließfach anzuraten. Wer sein Geld dort aufbewahren lässt, kann jederzeit darauf zurückgreifen und muss sich keine Gedanken wegen einem eventuellen Verlust machen.
Exchange Traded Funds (ETFs) und Exchance Traded Commodities (ETCs) erlauben keinen konkreten Zugriff auf das Gold, denn es sind Zertifikate, in denen das Gold hinterlegt wurde. Das heißt aber nicht, dass es unter Umständen nicht doch eine Möglichkeit gibt, das Gold auch ausliefern zu lassen. Das könnte dann in Form von Xetra-Gold geschehen. Der Einkauf von ETCs und ETFs ist somit vergleichbar mit dem Erwerb von Aktien.
Das Xetra-Gold ist ein ETC. Die Besonderheit ist hier, dass das Gold auch physisch vorhanden ist. Das bringt Anlegern natürlich viele Vorteile. Alleine schon die Möglichkeit, sich sein Gold zu jeder Zeit einfach liefern zu lassen. Dabei zahlt man keine Gebühren für die Verwaltung oder Lagerung. Xetra-Gold lagert in einem Depot oder beim Online-Broker. Deshalb fallen maximal Depot- oder Transaktionsgebühren an.
Anleger können Gold auch in Form von Aktien erwerben. Diese Goldminen-Aktien finanzieren dann den Abbau des Edelmetalls. Abgewickelt werden die Kaufgeschäfte wie bei anderen Aktien. Die Kursentwicklung ist dann an die Entwicklung des Goldpreises gebunden.
Im Börsenjahr 2016 führte kein Weg an Gold vorbei, denn das Edelmetall verbuchte ein Plus von rund 17 Prozent. Dieser Anstieg sorgte dafür, dass mehr Goldminenaktien gekauft wurden. Vor allem Barrick Gold, Goldcorp, Anglogold und Newmont Mining zeigten eine starke Dynamik. So konnte beispielsweise bei Newmont Mining ein Plus von ungefähr 70 Prozent verzeichnet werden.