Risikomanagement für eine sichere Geldanlage

Themenübersicht:

1. Höhe und Minimierung des Risikos
2. Einschätzung des eigenen Risikos
3. Anhaltspunkte für ein durchdachtes Risikomanagement
4. Überwachung des eigenen Chancen-Risiko-Verhältnisses

Entsprechend einer Geldanlage beim Trading besteht das Risiko immer darin, dass eine offene Position nicht das beabsichtigte Ergebnis liefert und somit entweder geringere Renditen erzielt oder sogar ein größerer Verlust damit einhergeht. Ein gutes Risikomanagement bedeutet deshalb, dass ein Trader mögliche Risiken in seinem Investment-Portfolio rechtzeitig erkennen kann und dann durch entsprechende Absicherungen diese minimiert.

Höhe und Minimierung des Risikos

Jedes Trading auf dem Handelsplatz bietet für Neueinsteiger ungeahnte Möglichkeiten, Geld zu verlieren. Dessen muss man sich immer bewusst sein. Doch je näher man sich mit dem Trading Handel beschäftigt und seine eigene Strategie vervollkommnet, umso sicherer kann das eigene Geld angelegt werden.

Value Strategie richtig anwendenDas eingegangene Risiko beim Trading ist immer abhängig von der gewählten Positionsgröße. Damit kann das Risiko des eigenen Tradingansatzes und die Belastung des Traders und seines Tradingkontos gesteuert werden. Neben einer einfachen Tradingstrategie und seinen Ein- und Ausstiegsregeln, kann jeder Trader bei Wahl einer geeigneten Positionsgröße seinen Gewinn noch vermehren. Je nach Ziel beim Trading, wird der Trader diese dabei berücksichtigen. Wer ein hohes Risiko eingehen will, wird demnach eine andere Taktik wählen als Trader, die vorsichtig auf dem Markt agieren.

Das Trading-Geschäft ist immer eine riskante Anlagestrategie, welche durch ein Risikomanagement minimiert werden kann. Dazu setzt jeder Trader individuelle Stop-Loss-Platzierungen bei seinen Trades. So kann sichergestellt werden, dass dem Trader nicht ein Komplettverlust seiner Investitionen droht.

Was bedeutet Marktrisiko?

Das Marktrisiko ist das Risiko finanzieller Verluste aufgrund Schwankungen individueller Marktfaktoren. Viele Komponenten können das Kursgeschehen beeinflussen, sowohl negative als auch positive. Dazu gehören die Aktienkurse, Zinssätze, Wechselkurse und natürlich die Rohstoffpreise. Durch diese Faktoren wird Druck auf den Markt ausgeübt und entsprechend ihrer Namen auch das Risiko beschrieben, zum Beispiel das Aktienkursrisiko.

Was bedeutet Liquiditätsrisiko?

Das sogenannte Liquiditätsrisiko entsteht dann, wenn ein Trader ein Underlying (Basiswert) nicht handeln kann, ohne dass ihm dadurch ein großer Nachteil entstehen würde. Dies kann dann aus der quantitativen Portfolio-Positionierung oder einer qualitativen Kursbewertung eines Underlyings bestehen. Sie entstehen auf zweierlei Weisen:

Risiko der Marktliquidität

Ein Markt ist nicht liquide, wenn es nicht genügend Marktteilnehmer für bestimmte Basiswerte gibt. Diese werden demnach wenig gehandelt. Durch das geringe Volumen dieses Basiswertes fällt der Spread hoch aus. Eine gute Marktliquidität wird erreicht, wenn es viele Akteure auf dem Markt gibt, die als Käufer und Verkäufer ihre Werte handeln. Das bedeutet, dass je liquider der Markt ist, dass Ein- und Verkaufen von Basiswerten einfacher wird. Spreads fallen dann gering aus, da das gehandelte Volumen sehr hoch ist. Bevor man als Trader seine Positionierung wählt, ist die Begutachtung der Marktliquidität deshalb unerlässlich.

Risiko der Finanzierungsliquidität

Alle am Markt beteiligten Anleger müssen zu den Terminen ihre finanziellen Verpflichtungen erfüllen können. Ist dies nicht gegeben, entsteht ein sogenanntes Finanzierungliquiditätsrisiko. Gerade beim CFD-Handel spielt die Finanzierungsliquidität eine Rolle, da hier mit Hebeln gehandelt wird. Deshalb muss das Depot-Kapitel eines CFD-Accounts jederzeit dazu fähig sein, , die festlegte Margin für die offene Handelsposition auszugleichen. Kann dies nicht geschehen, muss entweder nachgeschossen oder die Positionierung entsprechend reduziert werden.

Möchten Sie den CFD-Handel einmal völlig risikolos kennenlernen? Dann „spielen“ doch einfach etwas mit dem CFD-/Forex-Simulator. Mit diesem einfachen Tool können Sie den CFD-Handel spielerisch kennenlernen.

Einschätzung des eigenen Risikos

Bevor Sie mit Ihrem Trading-Handel beginnen, sollten Sie Ihr eigenes Risiko richtig erkennen und abschätzen können. Ist dies erfolgt, können Sie mit einer bestimmten Summe für Ihre Investitionen kalkulieren, welche auch bei einem Verlust tragbar wäre. Auf dem Markt gibt es unterschiedliche Risiko-Stufen, abhängig davon, welche Form einer Investition getätigt wird. Das balancierte Portfolio sollte demnach der Form einer Pyramide entsprechend.

Anleger Risiko Pyramide

AnlegerpyramideSie haben Ihr Gesamtrisiko erkannt und wissen, welche Investitionen Sie aufnehmen müssen, dann können Sie nun die Risikopyramide nutzen. Damit verteilen Sie Ihr zur Verfügung stehendes Kapital auf die unterschiedlichen Anlageklassen. Unten befinden sich dann weniger risikoreiche Produkte. Diese sollten immer den Basisanteil Ihres Portfolios ausmachen. Im oberen Bereich Ihrer Pyramide stehen die riskanteren Anlagen.

Folgendes Beispiel gibt Ihnen einen Überblick über die Anlage einer gut gewählten Risiko-Pyramide.

Basis einer Pyramide

Hier sollten alle Ihre Investitionen stehen, welche zur Unterstützung und Absicherung Ihres Investment-Portfolios stehen. Legen Sie hier den größten Anteil Ihres Anlage-Kapitals an. Die Anlageklassen sollten dabei nur ein geringes Risiko und eine dauerhafte Rendite besitzen.

Mittelbau einer Pyramide

Im Mittelbau bringen Sie Ihre Anlageprodukte unter, welche einem mittleren Risiko unterliegen. Diese sollten eine verlässliche Rendite liefern und ein Potential für eine Wertsteigerung beinhalten.

Spitze einer Pyramide

Ganz oben in Ihrer Pyramide stehen Ihre Investitionen mit dem höchsten Risikograd. Entsprechend diesem Risikograd sollten Sie das hier angelegte Geld im Verlustfalle auch verschmerzen können. Kalkulieren Sie hier also besonders gut Ihre getätigten Investitionen

Diese Pyramide ist selbstverständlich nicht für alle am Markt beteiligten Investoren festgelegt. Als Orientierung dient sie aber gerade Neueinsteigern dazu, ihr Geld gut verteilt auf die richtigen Positionen zu setzen, um eventuelle Verluste zu minimieren. Bei einer Pyramide bieten sich darüber hinaus noch weitere Möglichkeiten, die einzelnen Risikostufen zu modifizieren bzw. auszubalancieren.

Risikomanagement

Ihre Handelsstrategie ist erfolgreicher, wenn sie auf einem guten Risiko Management fußt. Dieses Management hat jeder Trader selbst in der Hand und basiert natürlich immer auf den eigenen Empfindungen bezüglich des Risikos. Dazu kommen die unterschiedlichen finanziellen Voraussetzungen und auch die mentalen Fähigkeiten wie Geduld und Gelassenheit. Deshalb wird jedes Risikomanagement immer ein sehr individuelles Werkzeug für jeden Trader sein.

Ohne das Erkennen eines Risikos, kann man es auch nicht einkalkulieren. Voraussetzung für ein gutes und erfolgreiches Trading ist deshalb immer das Aufspüren von möglichen Risiken. Wenn diese analysiert wurden, kann man daran arbeiten bzw. versuchen, durch Minimierung diese besser zu gestalten. Der Trading-Markt ist ein höchst spekulativer Markt, auf dem Geld in kürzester Zeit gewonnen und wieder verloren werden kann. Jede auf dem ersten Blick sichere Kapitalanlage birgt immer noch ein hohes Risikopotential, welches erkannt werden muss.

Anhaltspunkte für ein durchdachtes Risikomanagement

Ihr Risiko bei der Geldanlage sollte jederzeit erkannt und mit einem fundierten Risiko-Management begrenzt werden. Die folgenden methodischen Ansätze können Ihnen dabei helfen.

Diversifizierung

Legen Sie Ihr Kapital in die verschiedensten Anlageprodukte an. Damit minimieren Sie Ihr Risiko. Die Streuung Ihrer Gelder aus dem Portfolio hat grundlegende Vorteile:

Sie können die Auswirkungen einzelner Verlustpositionen reduzieren. Denn durch die Anlage Ihres kompletten Kapitals in die Aktien nur eines Unternehmens, droht Ihnen bei einer Insolvenz dieses Unternehmens gleich der Worst Case – der Komplettverlust Ihres Geldes. Erwerben Sie deshalb verschiedene Unternehmenstitel, damit sich die Auswirkungen auf Ihre Gesamtinvestition relativieren. Dabei ist auch die Diversifizierung innerhalb derselben Anlageklasse möglich.

Selbst durch die kluge Verteilung Ihres Kapitals auf unterschiedliche Aktien sind Sie nicht vor Verlusten geschützt, denn Ihr Kapital steckt nach wie vor in einer einzigen Anlageklasse. Ihr Portfolio kann also immer noch von allen wirtschaftlichen Faktoren beeinträchtigt werden, welche diese Anlageklasse betrifft.

Verteilung des Investments

Hiermit können Sie ein sehr ausgeglichenes Portfolio erreichen. Bezüglich der Art und Weise Ihrer Aufteilung in Aktien, Bargeld oder Sacheigentum minimieren Sie Ihr Risiko vor Verlusten, denn durch die Anlage in unterschiedliche Assetklassen, welche sich oftmals sogar in unterschiedliche Richtungen und unabhängig voneinander bewegen, können sich einzelne Positionen durchaus ausgleichen. Dieses sogenannte Austarieren bedeutet, dass Verluste in einer Anlageklasse von einer positiven Performance anderer Anlageprodukte gemindert werden. Die Gesamtperformance gewinnt somit an Stetigkeit und die Schwankungsbreite Ihres Portfolios sinkt.

Selbstverständlich können Sie immer wieder neu entscheiden, welche – auch risikoreichen – Trades Sie auswählen. Ein aussichtsreiches Gewinnpotential ist sehr verlockend. Sie müssen sich aber immer bewusst sein, dass in dieser Position dann auch das höchste Risiko steckt. Deshalb muss Ihre Entscheidung bezüglich eines Basiswertes und das entsprechende Einhalten des vorher ausgewählten Exit klug durchdacht sein.

Ihre Entscheidung für ein bestimmtes Risiko kann beispielsweise auf der Grundlage von Charts erfolgen. Wenn die technische Analyse eine mögliche Aufwärtsbewegung ergibt, wäre das long gehen auf einem volatilen Markt für Sie vorteilhaft. Dabei beruht so eine Analyse auf einer statistischen Auswertung vergangener Kursinformationen, was Ihnen keinerlei Garantie für eine Wiederholung geben kann. Doch das Nutzen von Charts in Kombination mit der eigenen Risikopräferenz kann sehr hilfreich sein bezüglich der Abwägung für oder gegen eine risikoreiche Handelsposition.

Stop-Loss Order zur Verlustbegrenzung

Durch die Setzung der Stop-Loss-Order können Sie bereits vor dem Handel jederzeit Ihr maximales Risiko definieren, welches Sie eingehen möchten. Das ermöglicht Ihnen die bessere Kalkulation eines eventuellen Verlustes und gehört zu einem erfolgreichen Risikomanagement.

Legen Sie Ihren Betrag fest, welchen sie maximal riskieren möchte und setzen Sie dann die Stop-Loss-Order in der entsprechenden Preisregion fest. Mögliche Verluste durch weniger Rendite können damit frühzeitig begrenzt werden. Das bedeutet, bei einer entgegen gesetzten Entwicklung des Trades aufgrund Ihrer Markeinschätzung, wird Ihre Position bei Erreichung des Stop-Kurses geschlossen.

Überwachung des eigenen Chancen-Risiko-Verhältnisses

Wenn Sie auf lange Sicht erfolgreich auf dem Trading-Markt handeln möchten, benötigt jeder einzelne Trade ein positives Chancen-Risiko-Verhältnis. Dieses Verhältnis ergibt sich immer aus der Relation der potentiellen Gewinnchance zum möglichen Verlustpotential. Der eingesetzte Geldbetrag muss dazu mit dem potentiellen Ertrag dividiert werden. Das Resultat, das CRV, sollte mindestens 2 zu 1 betragen. Bei einem Risiko von 100 Euro und einem möglichen Gewinn von 200 Euro läge somit das CRV (Chance-Risiko-Verhältnis) bei 2 zu 1.

Ein Beispiel mithilfe der Microsoft-Akie:

Sie kaufen 200 Microsoft-Aktien für jeweils 27 Euro. Ihre Investition beträgt also 5.400 Euro. Zur Verlustbegrenzung nutzen Sie einen Stop-Loss bei 25 Euro. In diesem Fall läge die Investition nur noch bei 5.000 Euro. Hiermit gehen Sie sicher, dass Sie nicht mehr als 400 Euro verlieren können.

Sie begeben sich an die Chartanalyse und aufgrund dessen erwarten Sie, dass der Preis der Microsoft-Aktie in den kommenden Monaten 31 Euro erreicht. Hier setzen Sie den Take-Profit. Sie riskieren also 2 Euro je Aktie (insgesamt 400 Euro) und hoffen 4 Euro je Aktie (also 800 Euro) zu erzielen, sofern die Position auch das Kursziel erreicht. Das CRV beträgt in diesem Fall dann 2 zu 1 (800 / 400 = 2 / 1).

Mit einem guten CRV haben Sie keinen Anhaltspunkt darüber, ob Ihr nächster Trade gewinnbringend oder ein Minusgeschäft sein wird. Aber für einen langfristigen Erfolg ist er sehr wichtig. Mit einem zunehmenden CRV steigen die Chancen, auf längere Sicht zu gewinnen, denn sie können sich dann auch das Verlieren eher leisten.

Als zentrale Entscheidungsgröße sollte der CRV immer einen hohen Einfluss auf die Anlage Ihrer Investitionen haben. Um aber letztendlich gewinnbringend zu traden, bedarf es noch weiterer Kenntnisse der Marktsituation und eigene Fähigkeiten.]

Vermeidung eines emotionalen Handels

ForexIhre Entscheidung bezüglich eines erfolgreichen Investments sollte nicht nur aufgrund emotionaler Empfindungen getroffen werden. Nur auf sein Bauchgefühl zu hören, wird jeden Trader irgendwann bzw. sehr schnell dazu verleiten, falsche Entscheidungen zu treffen und damit sein Portfolio zu schwächen – schlimmstenfalls droht der Totalverlust. Eine gute Entscheidung für das Handeln auf dem Markt fällt letztendlich nur ein rationaler Kopf. Um sein Kapital bestmöglich abzusichern und zu vermehren, sollten Investitionen auf der Grundlage von technischen und fundamentalen Analysen getätigt werden. Dazu gehört erst einmal Disziplin, denn nur damit ist der Erfolg gesichert. Selbst die Euphorie, die bei einem Gewinn automatisch entsteht, kann gefährlich für Sie sein. Nicht selten gehen Trader, die sich in einer Euphoriephase befinden, risikoreiche Positionen ein, um dieses Gefühl zu steigern. Somit kommt es zu unüberlegtem Handeln, das in den Verlust führen kann.

Unabhängig von emotionalen Empfindungen wie Angst, Panik oder Gier kann durch entsprechende Disziplin beim Handeln auf dem Markt ganz rational vorgegangen werden. Die starken Schwankungen auf dem Markt verlangen für einen langfristigen Handelserfolg also mentale Fähigkeiten wie Geduld, Ausdauer und eben auch Disziplin.

Erstellen Sie deshalb für sich einen regelbasierten Handelsplan, welcher Ihnen helfen kann, Risiken zu verwalten. Definieren Sie Ihre eigene Strategie unter Zugrundlegung Ihrer Zielvorstellungen und halten Sie sich penibel daran. Die Struktur Ihres Handelsplans und die Vermeidung von Stress und Selbstüberschätzung, geben Ihnen die Basis für ein gewinnorientiertes Trading.

Darüber hinaus ist es auch hilfreich, ein Tradingtagebuch zu führen. In dieses Tagebuch sollten Sie nicht nur die eingegangenen Positionen schreiben, sondern auch Ihre Gefühle. Warum haben Sie gerade jetzt diese Positionen eröffnet? Beschreiben Sie auch Ihre Gefühle, wenn diese Position gewinnt oder verliert. Sie erhalten so mit der Zeit einen guten Überblick über Ihre Emotionen und können sich selbst und Ihr Tradingverhalten wesentlich besser einschätzen. Gepaart mit den Regeln, die Sie in Ihrem Handelsplan festgelegt haben, werden Sie schon bald feststellen, dass sich die Erfolge maximieren.