1. Chancen im Forex Tradings
2. Risiken des Forex-Trading
3. Forex – die Zentralbanken und die Geldpolitik
4. Fundamentale und charttechnische Analyse von Forex
5. Die Fundamentalanalyse für den Devisenhandel
6. Der Forex-Markt
Viele Anleger, auch Kleinstanleger, wollen die Möglichkeiten des Forex-Trading für sich nutzen. Das Interesse ist durch die hohen Renditechancen extrem gestiegen. Doch wie bei allen Anlageformen, ist auch hier das Risiko nicht zu vernachlässigen. Das Forex-Trading kann in eine sehr hohe Risikoklasse eingeordnet werden. Und das nicht umsonst. Denn es gilt als höchst spekulativ. Wer eine Geldanlage sucht, deren Rendite sich mittel- oder langfristig auszahlt, ist mit dem Forex-Trading schlecht beraten. Das Gleiche gilt für die Altersvorsorge oder regelmäßiges Geldsparen.
Anleger im Forex-Handel werden häufig mit großen Chancen und hohen Gewinnen angelockt. Was erst im Nachhinein erkennbar ist, sind die Verhältnismäßigkeiten von 50 zu 50. Somit halten sich Chancen und Risiken auf gleicher Ebene. Mithilfe von diversen Handels- oder Analysesystemen können die Gewinnchancen noch erhöht werden. Doch welche Renditen am Ende wirklich erzielt werden können, ist nicht vorhersagbar. Denn viele Faktoren, die hier den Handel beeinflussen, kommen dazu und verändern sowohl die Chancen wie auch die Risiken.
Um dieses genauer zu erklären, kann folgendes Beispiel genutzt werden:
Ein Trader möchte die Währung Schweizer Franken (CHF) gegen die Währung Euro (EUR) kaufen. Also nimmt er das Währungspaar CHF/EUR. Er investiert dazu 300 Euro. Der Broker ermöglicht einen Hebel von 200 zu 1. Der Schweizer-Franken-Kurs steigt in den nächsten Tagen um zwei Prozent an, sodass der Gewinn bei 400 Prozent liegt. Somit wäre das eine enorm hohe Jahresrendite. Unmöglich ist das Erzielen solch einer Rendite nicht, denn ein Devisenkurs kann durchaus innerhalb kürzester Zeit stark steigen oder fallen. Man muss hier bedenken, dass der Forex-Markt enorm liquide ist und starken Kursschwankungen ausgesetzt ist.
Natürlich können die Gewinne beim Forex-Trading sehr hoch ausfallen. Das vorhergehende Beispiel hat dies belegt. Die Verluste können allerdings in der gleichen Höhe ausfallen. Problematisch ist dann für Trader die Nachschusspflicht, von der ein Broker Gebrauch machen kann. Um eine Position zu eröffnen, brauchen Trader lediglich eine Margin (Sicherheitsleistung), also einen prozentualen Anteil des realen Wertes hinterlegen und können somit enorm große Positionen handeln. Wenn jedoch eine Position nicht im Geld endet, kann der Verlust dementsprechend wesentlich größer sein, als das eingesetzte Kapital. Verlangt der Broker jetzt die Nachschusspflicht, muss das Handelskonto ausgeglichen werden.
Je nach eingesetztem Hebel können hier enorme Summen nachzuzahlen sein. Um das Risiko eines finanziellen Ruins vorab zu begrenzen, sollte unbedingt ein Stop-Loss genutzt werden. Dieser wird von allen Brokern in der Regel angeboten. Wenn sich dann der Kurs nicht in die vorhergesagte Richtung bewegt, wird die Position automatisch geschlossen, und zwar an dem Kurs, an dem der Stop-Loss gesetzt wurde. Ein Beispiel kann dieses Vorgehen genauer erklären:
Der Anleger eröffnet eine Position auf das Währungspaar EUR/USD. Mit einem Kurs bei 1,2145 will der Trader auf einen weiter steigenden Kurs setzen. Doch bereits kurze Zeit später geht der Kurs nicht mehr in die gewünschte Richtung und liegt bei 1,2140 und es sind 5 Pips verloren. Am nächsten Tag ist der Kurs weitergefallen und zwar auf 1,2135, wodurch bereits ein Verlust von 10 Pips verzeichnet wird. Durch das Setzen eines Stop-Loss bei 1,2140 hätte der Anleger lediglich maximal 5 Pips verloren. Deshalb ist es so wichtig, einen Stop-Loss zu setzen.
Die Zentralbanken (Notenbanken) sind mit Abstand die größten und mächtigsten Mitspieler auf dem Devisenmarkt. Deshalb wird über die wichtigsten Notenbanken nachstehend kurz informiert:
Zentralbanken sind von großer globaler Bedeutung, was mit der Wirtschaftsgröße des jeweiligen Währungsgebietes zusammenhängt. Als Instanzen beeinflussen sie stark das Geschehen am jeweiligen Devisenmarkt. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch die Geldpolitik. Notenbanken legen den Leitzins fest. Hier handelt es sich um Zinssätze, zu denen sich Banken Geld leihen oder anlegen können.
Wenn die EZB ihren Leitzins von zwei auf ein Prozent senken und die anderen Zentralbanken ihn auf zwei Prozent belassen würden, entsteht folgendes Szenario: Der Kreditzins für die Geschäftsbanken als auch der Anlagezins für Investoren in der Eurozone würde fallen. Geldanlagen in der Eurozone würden somit schlechter verzinst werden als in anderen Währungsräumen.
Um für sich Geld zu beschaffen, können die Geschäftsbanken einen Kredit bei einer Notenbank aufnehmen oder ihren Anlegern Zinsen für Geldanlagen anbieten. Sind die Kredite bei den Banken gerade günstig, sind Geldanlagen für Anleger selbstverständlich unvorteilhaft. Also werden Anleger ihr Geld aus der Eurozone rausziehen und dann in anderen Währungsräumen anlegen – zu besseren Konditionen. Dieses hat aber große Auswirkungen auf den Devisenmarkt. Anleger bzw. Sparer verkaufen die Währung Euro und kaufen dafür die fremde Währungen US-Dollar oder das Britische Pfund. Infolge dessen sinkt der Euro-Wechselkurs
Meist stehen die Änderungen am Leitzinssatz im Zusammenhang mit wirtschaftlichen Faktoren, wie beispielsweise der wachsenden Arbeitslosenzahl. Auch die lahmende Konjunktur kann ein Grund sein. Zentralbanken senken dann die Zinsen für Kredite, um Anschaffungen für Unternehmen und Privatleute attraktiver zu machen.
Wenn Zentralbanken direkte am Forex-Markt intervenieren, müssen Trader besonders achtsam sein, denn wenn die Gefahr besteht, dass die eigene Währung abstürzt, wird die Notenbank die Mobilisation der Fremdwährungsreserven anregen. Das Angebot an der eigenen Währung nimmt ab, da sie gegen eine andere verkauft wird. Im Gegenzug erhöht sich dann das Angebot an fremden Währungen.
Das Forex-Trading kann durch zwei Analysemethoden erfolgsversprechend durchgeführt werden. Die einzelnen Trader befürworten dabei sowohl die fundamentale wie auch die technische Methode. Doch welche ist die geeignetste für den Devisenmarkt? Man kann hierauf nicht eine einzige Antwort geben, denn beide Analysen haben Stärken und Schwächen. Je nachdem, was von Tradern generell bevorzugt wird, spielt diese beim Forex -Trading dann die größere Rolle. Nachfolgende Erklärungen geben einen kleinen Einblick in die fundamentale und die technische Analyse:
Eine Fundamentalanalyse bewertet die ökonomische Wirtschaft eines Landes. Die Kursbewegungen der jeweiligen Währung werden hier nicht beachtet.
Wer seine Analyse technischer Art durchführt, kann Kursmuster auf einem Chart ablesen. Hier können beispielsweise Volumen von Aktien angesehen werden. Dazu können Trader die unterschiedlichsten Kursmuster nutzen. Wer die Forex-Chartanalyse bevorzugt, sucht also nach Kursmustern in den entsprechenden Charts, aus denen sich eventuelle zukünftige Kursbewegungen erkennen lassen. Hierzu braucht es nur einer kurzen Übung, da Kursbewegungen sich häufig nach dem gleichen Prinzip entwickeln.
Interessante Forex-Chartformationen sind:
Zu den technischen Indikatoren für die Identifizierung von zukünftigen Forex-Kursen zählen:
Das Foreign Exchange (Forex) ist der Handel an internationalen Devisenmärkten. Eine Währung wird gekauft und eine andere gleichzeitig verkauft. Somit werden Währungspaare gehandelt. Die erstgenannte Währung ist immer die „Basiswährung“ und die zweite wird als „Kurswährung“ bezeichnet. Ein Beispiel kann hier als Verdeutlichung gesehen werden:
Für einen USD bezahlt der Anleger 1,2147 Euro, also long im Euro, wobei der Euro leer verkauft wird (short). Wiederum kauft der Anleger für Geld dann automatisch den US-Dollar (long).
Während es eine Form des Devisenhandels bereits im alten Griechenland gab, startete der internationale Devisenhandel erst 1890. Denn erst ab dieser Zeit konnte man ausländische Währungen auf dem Bankkonto gutschreiben lassen. Durch die Gründung des IWF und der Weltbank entstanden dann weltweite feste Wechselkurse. Deren Lockerungen fanden dann wiederum 1969 und 1973 statt. Die EG begann damals mit dem sogenannten Block-Floating gegenüber dem US-Dollar. Feste Wechselkurse wurden von frei schwankenden Kursen abgelöst. Die Marktbeteiligten standen durch das Floating der Währungskurse höheren Risiken gegenüber.
Der Devisenhandel institutionalisiert den Forex-Markt. Darunter wird der Interbankenmarkt verstanden, welcher im Rahmen des Kundengeschäfts und des Eigenhandels steht. Internationale Kreditinstitute handeln ihre standardisierten Devisengeschäfte. Diese beinhalten nachstehende Grundformen:
Marktteilnehmer sind Kreditinstitute, Handelshäuser, Industrie Unternehmen, Devisenmakler und private Devisenhändler. Aber auch Konzerne und Broker mischen mittlerweile auf dem Devisenmarkt mit. Als wichtigste Teilnehmer gelten aber die Zentralbanken, welche direkt in das Geschehen am Markt eingreifen können.
Der Devisenhandel findet hauptsächlich außerbörslich (Internetbankenhandel) statt. Handelsmedium ist dabei der Online-Handel über Handelsplattformen oder dem Telefonhandel. Nicht zentral über eine Börse verläuft dieser Devisenhandel deshalb auch rund um die Uhr.
Wer als Privat Trader in den Handel einsteigen will, nutzt meist eine Handelsplattform von einem Forex-Broker. Dabei bieten diese nicht nur Realtime-Kurse, sondern auch hilfreiche Tools und kostenfreie Charting-Applikationen an.
Über allen Devisenmärkten steht keine globale Aufsicht. National werden aber einige Marktteilnehmer beaufsichtigt. Dies geschieht beispielsweise durch die Bankenaufsicht des jeweiligen Landes.