1. Technische Indikatoren zum Entwickeln einer Handelsstrategie
2. Wichtige Wirtschaftsindikatoren für den Forex-Handel
3. Kurse und Informationen für Währungspaare
4. Tipps für den Forex-Handel
Wer ein erfolgreicher Forex-Trader sein möchte, der braucht eine Strategie. Es gibt jedoch keine Forex-Strategie, die für alle Trader gleich gut geeignet ist. Jeder Trader muss seinen eigenen persönlichen Handelsansatz entwickeln. Dabei verlassen sich einige Trader nur auf die technische Analyse, während andere Trader die fundamentale Analyse bevorzugen. Andere Trader nutzen hingegen eine Kombination aus beiden Analysemethoden.
Die Technische Analyse beruht auf der Annahme, dass sich Kurse durch Trends bewegen, ganz nach der alten Börsenweisheit „der Trend ist dein Freund“. So geht die Technische Analyse davon aus, dass Kurse ein identifizierbares Muster haben. Diese wurden durch Analysen bestimmt, sodass die Technische Analyse eine gute Grundlage für eine Handelsstrategie ist.
Es existieren zahlreiche analytische Werkzeuge, um Kursbewegungen zu analysieren und hierauf eine Strategie aufzubauen. Forex-Neulinge sollten jeden Indikator einzeln erlernen, denn nur so können sie die Wirkungsweise auf den Handel verstehen. Wer sich mit einem Indikator auskennt, kann mit dem nächsten Indikator weitermachen. Später können dann die Indikatoren auch in einer Strategie kombiniert werden.
In vielen Forex-Strategien werden Unterstützungen und Widerstände genutzt. Dabei bezieht sich die Unterstützung auf das Preisniveau. Dieses Preisniveau wird als Boden gesehen, und wenn der Kurs dieses Preisniveau erreicht, neigt der Kurs dazu anzuzeigen. Hingegen sind Widerstände die oberen Preisgrenzen, die nur sehr schwer zu überwinden sind. Wenn der Kurs eine Unterstützung oder einen Widerstand durchbricht, erwarten Trader in der Regel, dass sich der Kurs in die gleiche Richtung geht. Sollte zum Beispiel der Kurs über die bisherige Widerstandslinie steigen, so kann dies als steigende Tendenz angesehen werden, sodass also davon ausgegangen wird, dass der Kurs weiter steigt.
Wer Unterstützungen und Widerstände finden möchte, der muss Charts nach ungebrochenen Unterstützungs- und Widerstandslinien analysieren. Dabei können Charts in unterschiedlichen Zeiträumen analysiert werden. Hier gilt: Ein längerer Zeitraum signalisiert in der Regel wichtigere Unterstützungs- oder Widerstandslinie besser. Trader können mithilfe der Unterstützungs- und Widerstandslinien festlegen, wann eine Position eröffnet oder geschlossen werden soll.
Neben Widerständen und Unterstützungen werden auch sehr häufig gleitende Durchschnitte genutzt. Dabei zeigt der einfache gleitende Durchschnitt (GD) den Durchschnittspreis im Laufe einer bestimmten Zeitspanne. GDs können dabei helfen, kurzfristige Preisschwankungen zu beseitigen, umso ein besseres Bild von den Kursbewegungen zu bekommen. Trader können erkennen, ob der Kurs eine steigende oder doch fallende Tendenz hat. Liegt ein Kurs über einem GD, so ist dies eine steigende Tendenz. Liegt der Kurs hingegen unter einem GD, so ist dies eine fallende Tendenz.
Die beiden zuvor beschriebenen Strategien können entweder getrennt oder auch kombiniert genutzt werden. In der Praxis sollte der Trader ein großes Repertoire von Handelswerkzeugen haben, um Kurse analysieren zu können. Sollten mehrere Indikatoren darauf hinweisen, dass sich der Kurs in eine bestimmte Richtung bewegt, so kann der Trader davon ausgehen, dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass seine Analysen eintreffen.
Die Fundamentalanalyse kann dazu genutzt werden, um die Technische Analyse noch zu unterstützen. Ebenso kann die Technische Analyse dazu verwendet werden, um die Fundamentalanalyse zu unterstützen. Optimal ist es, wenn ein Trader stets mehrere Indikatoren mit einbezieht, wenn er eine Strategie entwickelt.
Zur Vorhersage von Währungskursen werden unterschiedliche Börsenindikatoren herangezogen. Im Bereich der technischen Indikatoren finden sich alle Indikatoren der Chartanalyse, weshalb diese auch als charttechnische Indikatoren bezeichnet werden. Hierzu zählen beispielsweise Unterstützungen und Widerstände oder Oszillatoren.
Wichtig sind auch die sogenannten Stimmungsindikatoren, die die Stimmung eines bestimmten Marktsegments messen. Hiermit lässt sich herausfinden, was die Marktteilnehmer über die zukünftigen Entwicklungen denken. So geht ein übersteigerter Pessimismus oder Optimismus in der Regel mit einer Trendwende einher. Doch irgendwann werden sich Angebot und Nachfrage wieder drehen und offene Positionen müssen irgendwann wieder geschlossen werden. In der Vergangenheit sind vor allem Call- und Put-Verhältnisse ein beliebter Stimmungsindikator gewesen.
Wenn über Forex-Indikatoren gesprochen wird, sind damit oftmals Konjunkturindikatoren gemeint, auf die die Trader immer sehr gespannt warten. Diese Indikatoren werden in regelmäßigen Abständen veröffentlicht. Oftmals geschieht dies monatlich. Sie bilden eine bereits stattgefundene Entwicklung ab. Die wichtigsten Indikatoren stammen, bis auf wenige Ausnahmen, aus den USA. Hierzu gehören unter anderem:
Die sogenannten Nonfarm Payrolls finden immer besondere Beachtung. Es ist die Zahl der Beschäftigten in der freien Wirtschaft und in Behörden. Ebenso wichtig sind die durchschnittlich bezahlten Löhne als auch die Arbeitslosenquote. Diese Daten sind eine gute Grundlage, um zukünftige Inflationen vorhersagen zu können. Das hat wiederum große Auswirkungen auf den Devisenmarkt.
Die Durable Goods Orders sowie die Factory Orders liefern wichtige Zahlen, um Schlüsse auf die zukünftige Wirtschaftsentwicklung zu ziehen.
Das Bruttoinlandsprodukt – kurz BIP – wird in den USA als Gross Domestic Product (GDP) bezeichnet und misst die Gesamtwirtschaftslage einer Volkswirtschaft. Es handelt sich dabei um einen verlässlichen Indikator, um unterschiedliche Länder und ihre Währungen vergleichen und analysieren zu können.
Das Maß der Umsätze im Einzelhandel bilden die Chain Store Sales ab. Hier muss beachtet werden, dass der Einzelhandel der größte Wirtschaftsfaktor ist. Verhaltenstrends der Verbraucher sind hier leicht erkennbar, womit Rückschlüsse auf Inflations- und Wachstumstrends gezogen werden können, die wiederum den Forex-Markt beeinflussen.
Der IFO Geschäftsklimaindex ist neben dem ZEW-Indikator in Deutschland der wichtigste Indikator. Seit dem Jahr 1972 werden tausende Unternehmen gebeten, Fragebögen auszufüllen, um das aktuelle Geschäftsklima sowie die Geschäftserwartungen zu messen. Hiermit wird also abgebildet, wie das Unternehmen jetzt steht und wie die zukünftigen Erwartungen sind, womit dann Schlüsse auf konjunkturelle Entwicklungen gezogen werden können.
Die Preisentwicklung wird in Produzentenpreisen und Endverbraucherpreisen unterschieden. Dabei misst der Consumer Price Index (CPI), also der Konsumentenpreisindex, die Preisentwicklung eines Korbes aus Dienstleistungen und Waren. Diese bilden wiederum die aktuelle Inflationsarte ab. Um Währungskursänderungen vorherzusagen ist gerade die zukünftige Entwicklung dieses Index im Verhältnis zu anderen Ländern wichtig. Der Producer Price Index (PPI), also der Produzentenpreisindex misst hingegen die Preisentwicklung auf der Grundlage der Preise, die von Herstellern bezahlt werden. Hiermit können Schlüsse auf die Preisentwicklungen gezogen werden.
Mithilfe des Consumer Credit können direkte Schlüsse auf die zukünftigen Ausgaben der Privathaushalte gezogen werden, ebenso auch auf zukünftige Zinstrends.
Der deutsche Börsenindikator ZEW findet auf der ganzen Welt Beachtung. Die Befragung von institutionellen Anlegern sowie Analysten zur Entwicklung in sechs Monaten von Kapitalmarkt und Konjunktur wird jeden Monat für viele Märkte durchgeführt.
Im Internet gibt es zahlreiche Quellen für Kursinformationen. Dabei fehlen natürlich auch nicht die aktuellen Währungskurse. Für den Forex-Trader ist es absolut notwendig, dass er mit Realtime-Kursen arbeitet. Nur so kann er schnell handeln und erfolgreich mit Währungspaaren seine Gewinne erzielen.
Das Gute ist, dass alle Forex-Broker Währungskurse kostenlos anbieten. Nicht ganz so gut ist jedoch, dass nicht jeder Forex-Broker auch Forex-Charts mit umfassenden Analysemöglichkeiten anbietet. Bevor Sie sich für einen Forex-Broker entscheiden, sollten Sie zunächst alle Funktionen auf der Handelsplattform prüfen und sich diese genau ansehen. Die Währungskurse sollten in Echtzeit geliefert werden, denn nur so kann eine gute Investmententscheidung getroffen werden. Optimal ist es außerdem, wenn der Forex-Broker viele Analysetools anbietet. Alternativ können aber auch andere Informationsquellen im Internet genutzt werden. Hier gilt aber, dass in der Regel niemand was zu verschenken hat, sodass man für viele Informationen Geld bezahlen muss. Es können dann beispielsweise Kursinformationssysteme mit unterschiedlichen Funktionen, eine Chartsoftware – je nachdem auch mit Datenanbindung, Tradingsysteme, Börsenbriefe oder Handelssignale genutzt werden. In der Regel werden diese Dienste in Form eines Abos angeboten.
Wenn Sie sich für Handelssignale und Tradingsysteme interessieren, sollten sie diese auf jeden Fall zunächst auf ihre bisherige Performance überprüfen. Bedenken Sie bitte auch dabei, dass sich die vergangenen Ergebnisse nicht auf die zukünftigen Ergebnisse übertragen lassen. Aus diesem Grund müssen Sie die eigenen Analysen immer weiter perfektionieren und hierfür vorhandene Informationen nutzen.
Die Währungskurse, die von den Forex-Brokern angeboten werden inklusive der Chartmodule sind in der Regel für Neueinsteiger ausreichend. Im Laufe der Zeit werden Anfänger immer mehr Erfahrungen machen und ihr Wissen erweitern, sodass dann häufig auf externe Systeme umgestiegen wird. Besonders wichtig ist auch das Demokonto, das von vielen Forex-Brokern kostenlos angeboten wird. Hiermit können unerfahrene Trader zunächst die Grundkenntnisse des Forex-Trading erlernen und die ersten Handelsstrategien entwickeln.
Besonders interessant ist am Forex-Markt, dass über ein Viertel sämtlicher Transaktionen auf das Währungspaar EUR/USD (Euro/US-Dollar) abgeschlossen werden. Somit ist dieses Währungspaar wohl das liquideste Handelsinstrument im Forex-Markt. Aktuell ist der US-Dollar an mehr als 80 Prozent aller Positionen beteiligt. Nur die Währungspaare Euro (EUR), Schweizer Franken (CHF) und Yen (JPY) kommen noch auf ansehnliche Umsätze, obwohl die Transaktionen in Euro immer mehr zunehmen. Gemeinsam mit dem Währungspaar USD/JPY sind das die vier Währungspaare, auf die sich vor allem Anfänger erst einmal konzentrieren sollten. Wichtig ist, dass der Kurs eines Währungspaares erst einmal länger beobachtet werden sollte. So bekommen Trader erst einmal ein Gefühl dafür, bevor mit weiteren Währungspaaren spekuliert wird. Desto mehr Erfahrungen ein Trader sammelt, desto weiter kann er dann auch sein Tradingaktivitäten entsprechend ausweiten.
Es existieren im Grunde keine festen Regeln, die immer zum Erfolg im Forex-Handel führen. Jedoch gibt es einige solide Regeln, die sich etabliert haben:
Eine oder mehrere Positionen sollten niemals das gesamte Kapital vernichten. Deshalb müssen Positionen im Vorhinein mit Stop-Loss abgesichert werden. Zudem sollten maximal ein bis drei Prozent des Kapitals in eine Position investiert werden.
Das tägliche Tradinggeschäft bringt auch automatisch Verluste mit sich. Es muss aber unbedingt vermieden werden, den Verlust mit einem doppelten Einsatz auszugleichen. An schlechten Tagen hält ein professioneller Trader an seiner Strategie fest, er fährt seinen Einsatz zurück oder legt für einen Tag eine Pause ein.
Der Einstieg muss ganz genau geplant werden. Wer einfach mal so ohne Grund auf einen fallenden US-Dollar setzt kann auch gleich ins Casino gehen und auf Rot und Schwarz setzen. Ein professioneller Trader steigt nur aufgrund einer sehr guten technischen Ausgangsbasis ein und setzt auch hier einen Stop-Loss, um nicht einem unbegrenzten Risiko ausgeliefert zu sein. Zudem hält sich ein Profi immer strikt an seinen Handelsplan.
In der Theorie funktioniert im Forex-Handel meist alles besser als in der Praxis, weshalb unerfahrene Trader mit geringen Einsätzen beginnen sollten. Je mehr Handelserfahrung gesammelt wird, desto besser kann eingeschätzt werden, wie das Forex-Trading angegangen werden sollte. Ein professioneller Trader nutzt stets stabile Phasen mit sehr starken Trends. In unsicheren Märkten werden die Einsätze reduziert.
In ruhigen Marktphasen kann beim Forex-Handel schon allein dadurch Geld verloren gehen, weil sich der Währungskurs nur wenig bewegt. Deshalb sollten die Stop-Kurse hier auch enger gesetzt werden. Ein Kursausbruch kann dann häufig sehr heftig verlaufen. Jedoch können die engeren Stop-Kurse leicht ausgelöst werden, sodass ständig Geld verloren wird, wenn man entsprechend ausgestoppt wird. Professionelle Trader warten deshalb auf volatile Marktphasen, denn hier ist dann der Bewegungsschub wesentlich größer.
Trader sollten nicht nur zu Beginn beim Eröffnen einer Position einen Stop-Loss setzen, sondern diesen auch ständig anpassen. Ein professioneller Trader zieht nämlich einen Stop-Loss ständig nach, sodass erzielte Kurszuwächse schon abgesichert sind.
Ein professioneller Trader lässt sich niemals von seinen Emotionen leiten, sondern trifft seine Entscheidungen immer in Ruhe und hält sich an seinen Handelsplan. Wichtig ist zudem, dass man stets konzentriert ist. Unerfahrene Trader sollten sich zunächst auf ein Währungspaar konzentrieren. Es entsteht Stress, wenn man sich auf mehrere Währungspaare konzentrieren muss und auch solch eine Emotion kann in den direkten Verlust führen.
Ein professioneller Trader wartet niemals darauf, dass sich der Währungskurs doch noch in die richtige Richtung bewegt. Vielmehr akzeptiert er einen Verlust und realisiert diesen, denn nur so hat er wieder den Kopf für neue Positionen frei. Viele Anfänger machen den Fehler, dass sie zu lange an Verlusten festhalten und am Ende wird der Verlust immer höher.
Als Privatanleger ist man am Forex-Markt ein ganz kleiner Fisch, weshalb Trader akzeptieren müssen, dass der Forex-Markt die Richtung bestimmt. Ein professioneller Trader passt sich immer flexibel auf die aktuellen Marktgegebenheiten an und so gibt es eben mal ruhige Tage, an denen der Einsatz zurückgefahren werden muss.
Trader sollten dankbar für jeden Fehler sein, denn hieraus lässt sich am besten lernen. Ein Toptrader analysiert stets seine schlechten Position (Verlusttrades) und ist bemüht, den gleichen Fehler nicht noch mal zu machen. Ebenso wichtig ist, dass sich Trader ausreichend Zeit zum Traden nehmen. Jeder hat mal klein angefangen und es braucht einfach Zeit, bis man ein wirklich erfolgreicher Trader ist. Man kann beispielsweise auch nicht über Nacht zu einem Steuerberater werden. Ein Trader muss jeden Tag diszipliniert an sich arbeiten, aus seinen Fehlern lernen und seine Stärken konsequent ausbauen.