1. Manuelle und mechanische Ansätze als Handelsstrategie
2. Quantitative und technische Ansätze
3. Charttechnische und markttechnische Ansätze
Eine Handelsstrategie ist ein Regelwerk. Auf dieser Grundlage werden Entscheidungen über den Markteinstieg getroffen. Dabei ist die Bandbreite der verschiedenen strategischen Ansätze ebenso groß wie die an den Finanzmärkten angewandten Handelsstrategien.
In der weitesten Definition umfasst eine Strategie mindestens eine Regel, die besagt, wann eine Transaktion ausgeführt wird. Demnach liegt eine Strategie vor, wenn der Anleger zum Beispiel festlegt, dass er zu Beginn jeder Handelswoche Aktien mit einem niedrigen Kurs-Gewinn-Verhältnis aus dem deutschen Aktienindex kauft. Eine Strategie kann aber ebenso vorsehen, dass der Anleger festlegt, nur die fünf größten europäischen Aktien zu kaufen, die das höchste Kursmomentum aufweisen.
In der Praxis müssen Anleger eine detaillierte Definition vornehmen. Hier muss zwischen manuellen und mechanischen Systemen unterschieden werden. Ebenso gilt es zwischen quantitativen und technischen Handelsstrategien sowie chart- und markttechnischen Strategien zu unterscheiden.
Die manuellen Handelssysteme sind in der Regel überschaubare Regelwerke, die leicht ohne computergestützte Ausführung umgesetzt werden können. Typisch für diese Strategien ist beispielsweise eine geringe Anzahl von erforderlichen Bedingungen, anhand dessen ein Handelssignal qualifiziert wird. Zudem werden die manuellen Strategien meist nur auf wenigen Märkten angewandt, da ansonsten der Aufwand zu hoch wird.
Mechanische Handelssysteme basieren hingegen auf komplexen Regeln bzw. Algorithmen, die mithilfe von einer Software berechnet werden. Hiermit kann eine große Anzahl von Märkten behandelt bzw. berechnet werden. Mithilfe der technischen Unterstützung ist es auch kein Problem, wenn das Signal zum Handeln lediglich beim Vorliegen von zig Merkmalen ausgelöst wird.
Bei den zuvor beschriebenen mechanischen Handelsstrategien denken viele Anleger wahrscheinlich an technische Indikatoren, was aber nicht zwingend der Fall ist. So können mechanische Strategien auch auf Fundamentaldaten beruhen, die dann automatisiert ausgewertet und mit einem entsprechenden Regelwerk abgeglichen werden. Hier handelt es sich dann um quantitative Ansätze. Beispielsweise kann festgelegt werden, dass zyklische Aktien mit einer günstigen Bilanz nur dann gekauft werden, wenn eine konjunkturelle Erholungszeit beginnt. Dabei schließt der Rückgriff auf fundamentale Daten die Mechanisierung der Umsetzung nicht aus. Jedoch sind diese Ansätze für Privatanleger aufgrund des enormen Analyse- und Rechercheaufwands so gut wie nicht umsetzbar.
Wenn Anleger Strategien einsetzen, handelt es sich in der Regel um technische Ansätze, die auf den Kursdaten beruhen. Hier ist zwischen den charttechnischen und markttechnischen Handelsstrategien zu unterscheiden.
Die Charttechnik visualisiert den Kursverlauf eines Underlyings und wird zur Identifikation von Kursformationen und Trends genutzt. Ebenso wird sie zur Identifikation von Widerständen und Unterstützungen eingesetzt. Problematisch ist die nicht hinreichende Objektivität. Bereits minimale Variationen, wie zum Beispiel beim Einzeichnen von Trendlinien, können unter Umständen die zutreffende Aussage ändern. Deshalb werden im Zusammenhang mit mechanischen Strategien besonders markttechnische Inputs eingesetzt, die sich in objektive Formen umsetzen lassen, sodass sie jederzeit reproduziert werden können. Hier stehen im Vordergrund die technischen Indikatoren wie Volatilitätsmaße, Oszillatoren oder gleitende Durchschnitte.
Es gilt hier zwischen Handelsstrategien auf der Basis von technischen Indikatoren und den technischen Indikatoren an sich zu unterscheiden. Ein technischer Indikator allein dient im Grunde nur zu Informationszwecken. Eine markttechnische und mechanisierte Strategie definiert aber Bedingungen in Form von der Ausprägung der Kombination der Indikatoren, die einen profitablen Handel ermöglichen.
Des Weiteren treffen mechanische Ansätze Entscheidungen, die weit über die reine Identifikation hinausgehen, was besonders die Positionsgrößenbestimmung, das Moneymanagement und die Verlustbegrenzung betrifft.
Im CFD-Handel wird nur selten von mechanischen Systemen gesprochen, dafür aber umso häufiger von automatisierten Handelssystemen. Dabei ist für die Mechanisierung eine Software wie der MetaTrader eine erforderliche Bedingung für die Umsetzung. Trotzdem kann ein mechanisierter Ansatz natürlich auch manuell umgesetzt werden.